Materialien 1976
Achtung!
Dieser Agent ist auf linke Kulturschaffende in Bayern angesetzt!
Er nennt sich am liebsten gar nicht, auf Befragen nebenhin und vage „Kühnel“ oder ähnlich, aber lautstark nennt er den Verlag, von dem er kommt. Der Fischer-Verlag, der mache ein Buch über fortschrittliche Kultur in der BRD, ob er nicht mal mit dem Betreffenden über einige wichtige diesbezügliche Probleme diskutieren könnte.
Der Angesprochene, in unserem Fall der Münchner Autor Uwe G., geht zu dem Treff. Was der „Fischer-Autor“ nicht weiß, ist, daß am Nebentisch in dem Münchner Café ein Fotograf sitzt und Bilder schießt. Durchs Knopfloch. (Erfolg siehe Bild oben) Und richtig, Herr Kühnel oder so hat eigenartige Fragen. Ob denn G. etwas wisse über die nächsten Vorhaben von Franz Xaver Kroetz, vom theater k, vom Kürbiskern, vom Theater der Jugend, was seien denn das für Leute. Natürlich verursache das einige Arbeit, deshalb würde der „Verlag“ auch durchaus finanziell, nicht wahr. G. kenne sich doch auch etwas in den Rundfunkhäusern aus, wie sei denn da die personelle Situation. Uwe G. hat nicht, „Kühnel“ ist jetzt geliefert. Fischer weiß nichts von Projekt und Autor. Vielleicht weiß das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz da etwas mehr. Adresse: München 2, Neu-
hauserstr. 51, Tel. 292181.
Ramma damma. Zeitung der Initiative Bayerischer Kulturschaffender zur Wahl der DKP bei den Bundestagswahlen am 3.10.76, München 1976, 3.