Flusslandschaft 1996
Schwule/Lesben
Kreisverwaltungsreferent Uhl hat verfügt, dass in schwulen Kneipen keine Kondome in offenen Be-
hältern auf der Theke zu stehen haben. Die Deutsche Aids-Hilfe und der Bundesverband Homo-
sexualität protestieren: Im Rahmen der Aids-Prävention sei dies sinnvoll. „Die CSU im Rathaus stellte sich dagegen hinter Uhl und brachte die Kondom-Offensive der Rosa Liste auf den Nenner: ,Schwuler Gruppensex-Wahnsinn!‘ Die Schwulen agierten ,unter dem Deckmantel eines Pseudo-Kampfes gegen angebliche Diskriminierung’ und wollten ,für sich mit öffentlichen Gruppensexpar-
tys abenteuerliche Sonderrechte in Anspruch nehmen.‘ Der Fraktionsvorsitzende der Union, Hans Podiuk: ,Zum Erlernen des richtigen Umgangs mit Kondomen genügen schon höchstens zwei. Be-
sonders Pfiffige schaffen es vielleicht sogar alleine.‘“1
Zum „Lesbenfrühlingstreffen … und sie bewegt sich doch“ vom 24. – 27 Mai werden in München 5.000 bis 6.000 Lesben aus ganz Deutschland und anderen Ländern erwartet.
Am 22. Juni findet auf dem Odeonsplatz der Christopher-Street-Day (CSD) statt.
Siehe auch „CSU“.
(zuletzt geändert am 14.12.2025)
1 Süddeutsche Zeitung 39 vom 16. Februar 1996, 39.
2 Süddeutsche Zeitung 68 vom 21. März 1996, 18.