Flusslandschaft 2025
Fußball
Samstag, 1. November, 3. Liga: Beim Spiel zwischen den Sechzigern und Tabellenführer Energie Cottbus (3:0) wird Gäste-Spieler Justin Butler in der 71. Minute mit einem Becher beworfen, dazu gibt es Affenlaute eines Zuschauers. Daraufhin unterbricht Schiedsrichter Oldhafer die Begegnung für einige Minuten. Der Rassist wird von Ordnern aus dem Stadion geführt. Sprechchöre werden laut: „Nazis raus!“ Dann geht das Spiel weiter. Später meldet sich 1860 München in einer Presse-
mitteilung zu Wort: „Die Löwen sprechen sich mit allen Mitgliedern ausdrücklich gegen die Dis-
kriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer sexuellen Identität, ihres Alters oder aufgrund einer Behinderung aus.“ Der Verein stehe für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz. Man wolle sich deshalb jetzt um eine Aufarbeitung des Vorfalls bemühen und den Zuschauer „mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechen-
schaft“ ziehen. Cottbus-Trainer Wollitz hätte gerne gehabt, dass das Spiel abgebrochen wird, „um ein Zeichen zu setzen“.
Die 50+1-Regelung besagt, Investoren können maximal 49% der Anteile an deutschen Fußball-
clubs erwerben. Die deutschen Fanszenen fordern das seit Jahren. „Ich glaube, über kurz oder lang muss in Deutschland die 50+1-Regelung fallen“, meint da Uli Hoeneß. „Das ist nicht wichtig für Bayern München, denn wir können mithalten mit unseren Möglichkeiten. Insofern kann ich mich sehr dafür einsetzen, ohne eigene Vorteile zu erzielen. Ich glaube einfach, dass es für viele Vereine hilfreich wäre, wenn sie internationales Geld einnehmen könnten.“ Beim Spiel der Roten gegen St. Pauli am Samstag, 29. November, steht auf einem Banner in der weiß-blauen Fankurve: „Uli, wann wird es auch Dir endlich klar, Fußball in Deutschland – ohne 50+1 nicht vorstellbar!“ Ein weiteres Plakat zeigt den Hamburger Innensenator Andy Grote, dem ein Schlagstock aus dem Schritt ragt. Zudem sind Fußballfans überwacht von einem Polizisten und mehreren Kameras zu sehen. Dazu steht auf einem Banner: „Grote schwingt wieder seinen Unverhältnismäßigkeitspimmel.“