Flusslandschaft 2001
Nazis
Rund 35.000 Häftlinge haben zwischen 1940 und 1945 die Hölle des Gestapo-Gefängnisses „Kleine Festung Theresienstadt“ erlebt, etwa 2.500 haben sie nicht überlebt. Der Münchner Prozess gegen den ehemaligen Aufseher Anton Malloth im April/Mai ist der erste, in dem sich die bundesdeutsche Justiz mit den Verbrechen der Aufseher beschäftigt. Sechsundfünfzig Jahre danach. In der Anklageschrift heißt es, er habe auf der Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie, aus Rassenhass und roher Gesinnung gehandelt, sich als Herrscher über Leben und Tod angemaßt, nach Gutdünken zu entscheiden, ob ein Häftling das Leben verwirkt habe oder nicht. Dabei habe er sich die Erwartung zunutze gemacht, dass sein verbrecherisches Handeln nicht verfolgt werden würde.