Flusslandschaft 2002

Kunst/Kultur

Im Sommer äußern vierzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturreferats in einem Offenen Brief unter der Überschrift „In großer Sorge“ ihren Unmut über den Führungsstil der neuen Kul-
turreferentin Prof.Dr. Lydia Hartl.

BILDENDE KUNST

„Seit einigen Tagen wundern sich Passanten über seltsame Wandbehänge an verschiedenen Orten in Münchens Innenstadt. Zum Beispiel am Altheimer Eck Nummer 6. Dort klemmt in einem Ka-
sten ein beleuchtetes Poster, ein so genanntes ‚City Light‘, wie es auch zur Bewerbung von Damen-
unterwäsche an Bushaltestellen benutzt wird. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein ganz ge-
wöhnliches Wahlplakat der SPD: rote Schrift auf Weiß, darunter die Skyline von München, darüber scheinbar gute Gründe, die Partei zu wählen. Beim näheren Hinsehen erkennt man die wahren An-
kreuz-Motive: ,Demonstrationsverbote‘ steht da, ‚Veranstaltungsverbote‘, ‚Polizeikessel‘, ‚Massen-
festnahmen‘ und ,Einschränkung demokratischer Rechte‘. Dazu der Slogan ‚München hat mehr Rot!‘ – in Anspielung auf ,München braucht mehr Rot!‘, die originale Selbstanpreisung der Sozial-
demokraten vor der Kommunalwahl im März dieses Jahres. Der Betrachter kann über die irrefüh-
renden Aushänge nur rätseln. Wer hinter dem provokativen Spott steckt, verraten die Plakate nicht.“1 Oliver Resslers Projekt heißt „This is what democracy looks like (Liberalitas Bavariae)“ und ist im Rahmen der Ausstellung „Exchange & Transform“ des Kunstvereins München entstanden.

KARIKATUREN

„Hieb und Stich“ Diese Ausstellung mit Karikaturen von Guido Zingerl und Rainer Hachfeld im Valentin-Musäum im Isar-Tor läuft bis zum 27. August.

MUSIK

Barde Konstantin Wecker erläutert im Fernsehen, welches kritische Denken hinter seinem Liedgut steht.2

(zuletzt geändert am 16.3.2020)


1 Süddeutsche Zeitung vom 24. Mai 2002.

2 Siehe Weckers „Wir sind wirklich kurz vor dem Abgrund …“.