Flusslandschaft 2003
Frieden/Abrüstung
Vom 10. bis 12. Januar, treffen sich die antikapitalistischen Kriegsgegner im DGB-Haus zum »Antikriegs-Kongress«. Im Aufruf dazu heißt es: »Es droht ein permanenter globaler Krieg der reichsten und mächtigsten Staaten gegen den Rest der Welt.«
„Berufe — / Ingenieure konstruieren / Flugzeuge und Raketen — / Maschinenbauer machen / Ge-wehre und Kanonen — / Elektroniker bauen / Meßgeräte und Rechner — / Programmierer ersin-nen / Abläufe und Programme — / Bauingenieure errichten / Nützliche und bewegliche Ziele — / In jener Erde liegen / Bodenschätze — / Generäle geben / Befehle — / Idioten vollziehen / Befehle —“ Wolf-Dieter Krämer am 3. Februar
17. März, Montag: „München leuchtet“ abends, Kerzen für den Frieden auf dem Marienplatz.
19. April: „Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker – Nein zum Krieg!“ Unter diesem Motto findet der diesjährige Ostermarsch mit etwa 1.500 – 2.000 TeilnehmerInnen vom Orleansplatz zum Ma-
rienplatz statt, wo vor allem das American Peace Comitee seine Haltung zur US-Politik darstellt. Es sprechen Klaus-Dieter Bornemann, Betriebsrat bei Fujitsu Siemens Computers und Paul Klei-
ser.
„Ostermarsch draußen“ am 21. April: Wanderung von Olching zum Bundeswehr-Fliegerhorst Für-
stenfeldbruck, Standort (u.a.) des 1. Luftwaffenkommandos und der Offiziersschule der Luftwaffe.
1. September, 17.30, Sendlinger-Tor-Platz mit anschließender Demonstration zum Gewerkschafts-
haus an der Schwanthalerstraße 64. Der Aufruf zum Antikriegstag am 1. September unter dem Motto „Für Frieden und eine humane und soziale Weltordnung – Gegen soziale Demontage, Auf-
rüstung und Krieg“ erinnert an den nach 1945 erreichten Konsens „Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen“. Heute dagegen „rühmt sich Bundeskanzler Gerhard Schröder, ‚diese tra-
ditionelle Tabuisierung des Militärischen durchbrochen’ zu haben. Das was jahrzehntelang un-
denkbar gewesen ist, gilt heute wieder als ‚normal’. Die Bundeswehr wird zum Instrument deut-
scher Außenpolitik. Krieg ist wieder Mittel der Politik, Mittel zur Durchsetzung deutscher Kapital-
interessen und globaler Machtansprüche.“ In den neuen „Verteidigungspolitischen Richtlinien“ vom 21. Mai 2003 heißt es über das Einsatzspektrum der Bundeswehr wörtlich: „Künftige Einsätze lassen sich weder hinsichtlich ihrer Intensität noch geografisch eingrenzen. Der politische Zweck bestimmt Ziel, Ort, Dauer und Art eines Einsatzes.“
25. Oktober, Gewerkschaftshaus, ab 14 Uhr: »About war and more«, Antimilitarismuskongress
„Wie wär’s mal mit einem Präventiv-FRIEDEN?“2
(zuletzt geändert am 5.9.2023)
1 Grafik: Bernd Bücking. In: Bernd Bücking/Fred Schmid, Steuern. Lust der Konzerne und Reichen, Last der Arbeitnehmer und Verbraucher, Leid der Städte und Gemeinden, Grafikdienst Nr. 9, Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung München, August 2003, 3.
2 Manfred Ach, Unkraut. Unverdorbenes vom Mönch, München (um 2003), 2088.