Flusslandschaft 2004

Internationales

- Allgemeines
- Kurdistan und Irak
- Irak und USA
- Nordamerika
- Mexiko


Allgemeines

Das 3. Europäische Sozialforum findet vom 15. bis 17. Oktober in London mit 20.000 Teilnehmern aus ganz Europa statt. Zum Abschluss des Kongresses demonstrieren bis zu 100.000.

KURDISTAN und IRAK

Am 1. Februar werden bei Terroranschlägen auf die Büros der beiden führenden Parteien Demo-
kratische Partei Kurdistans
(KDP) und Patriotische Union Kurdistans (PUK) in der kurdisch-irakischen Hauptstadt Erbil beinahe Hundert Menschen getötet und ca. 230 verletzt. Am 5. Feb-
ruar demonstrieren Kurdinnen und Kurden auf dem Stachus gegen die Verbrechen von Erbil.

IRAK und USA

Auf dem Weltsozialforum in Mumbai in Indien wurde der 20. März 2004 zum internationalen Aktionstag gegen Krieg und Besatzung erklärt. Der Aufruf der sozialen Bewegungen des Welt-
sozialforums lautet: „Wir rufen alle Bürger der Welt auf, gleichzeitig am 20. März zu einem internationalen Tag des Protests gegen Krieg und das durch die USA, Großbritannien und die Alliierten erzwungene Besatzungsregime im Irak zu mobilisieren“. Diese Parole ist bei den »Lin-
ken« umstritten.1 20. März: Weltweiter Aktionstag gegen Krieg und Besatzung. Aufruf zur Kund-
gebung und Demonstration zum Jahrestag des Beginns des Irakkrieges um 11.00 Uhr auf dem Marienplatz. Das Motto lautet: „Aufstehen gegen Krieg und Besatzung – Gemeinsam mit der amerikanischen Friedensbewegung fordern wir das Ende der kolonialen Okkupation im Irak, in Palästina und überall in der Welt. Abzug aller Besatzungstruppen – Sofort! – Wir fordern den Rückzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland. – Boykottiert die Kriegsprofiteure.“2 400 Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ziehen zur Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz, es sind erstaunlich wenig ähnlich wie in Berlin mit knapp 2.000 Demonstrierenden.

Am 20. März will auch die NPD durch München marschieren. Durch die Gleichsetzung der Bom-
bardierung deutscher Städte 1945 mit dem völkerrechtswidrigen Aggressionskrieg gegen den Irak und mit der Parole „Gestern wie heute sind es die gleichen Täter“ wird von den Rechtsextremisten die Niederwerfung des Hitlerfaschismus zum alliierten Kriegsverbrechen umgelogen. Die NPD-Demo führt um 13 Uhr vom Königsplatz zum US-Generalkonsulat.3

Am Samstag, 10. Juli, 13.00 Uhr, findet eine Kundgebung aus Anlass der „Übergabe der Souveräni-
tät“ an die Iraker auf dem Stachus statt.

Samstag, 13. November, 13 – 15 Uhr Marienplatz: „Protestaktion gegen den US-Terrorangriff auf Falludscha — Die militärische Großoffensive der US-Truppen auf Falludscha droht alle bisherigen Gewaltakte der Besatzungstruppen im Irak in den Schatten zu stellen. Um den Irak zu ‚befreien’, wurden bereits mehr als 100.000 irakische Männer und Frauen, Kinder und Greise getötet. Doch der Krieg nimmt kein Ende. Nicht der Widerstand, sondern die Besatzungsherrschaft ist völker-rechtswidrig – und ein Verbrechen.“4

„Wir sollten, hieß es früher, Sand sein und nicht Öl im Getriebe der Welt. Und jetzt düngen wir den Wüstensand mit Blut, um Öl zu gewinnen. Läuft wie geschmiert.“5

NORDAMERIKA

Die Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte (AGIM) führt mehrere Kampagnen zur Unter-
stützung indigener Völker in Nordamerika durch.6

MEXIKO

Ulrich Brand spricht am 15. Januar im EineWeltHaus zum Thema »Preguntando Caminamos – Zehn Jahre Aufstand in Chiapas«.7

Seit 1983 ist das Ökumenische Büro ein Treffpunkt für engagierte Menschen aus München und Umgebung, die sich mit der Nord-Süd-Problematik am Beispiel Mittelamerika und Mexico aus-
einandersetzen. „Im Jahr 2004 ist – wie bereits drei Jahre zuvor – zum zweiten Mal eine Gruppe von Ehrenamtlichen des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit e.V. aus München nach Oaxaca, Mexiko gereist, um dort die Gemeindewahlen nach Sitten und Gebräuchen (‚Usos y Costumbres’) zu beobachten. Das ‚Ökumenische Büro’ ist eine Münchner Organisation, die vor ca. 20 Jahren aus der Solidaritätsarbeit mit Nicaragua und El Salvador hervorgegangen ist und später auch die Arbeit mit Mexiko aufgenommen hat. Neben den Hauptamtlichen beschäftigen sich dort 20 bis 30 Ehrenamtliche in verschiedenen Arbeitskreisen mit Mittelamerika und Mexiko betref-
fenden politischen Themen. Die mexikanische NGO ‚Servicios para una Educación Alternativa’, EDUCA (Dienste für eine alternative Erziehung), die schwerpunktmäßig demokratische Bildungs-
arbeit in den Gemeinden Oaxacas leistet, hatte die Wahlbeobachter/innen eingeladen, der Evange-
lische Entwicklungsdienst (EED) unterstützt das Projekt finanziell.“8

(zuletzt geändert am 16.9.2024)


1 Siehe https://jungle.world/artikel/2004/12/besatzer-im-paradies.

2 Siehe „Rede Conrad Schuhlers zum Jahrestag des Überfalls auf den Irak“. Siehe auch www.muenchner-friedensbuendnis.de/aktuelles/04_20Maerz.html.

3 Siehe „Rechtsextremismus“.

4 www.m-sf.de/archiv-aktuell-2004-11.php#nuernberg

5 Manfred Ach, Aufs Innerste zu. Gehörgänge vom Mönch, München 2004, 2153.

6 Siehe www.agim-online.de/ und „AGIM“.

7 Siehe http://www.gegenentwurf-muenchen.de/ulibrachi2.htm.

8 Siehe www.oeku-buero.de.

Überraschung

Jahr: 2004
Bereich: Internationales