Flusslandschaft 1946

Gedenken

Die Redner der großen Gedenkkundgebung an die Opfer des Faschismus am 10. März im Zirkus Krone betonten die Wichtigkeit der Einheit der Antifaschist/innen. Es sprechen neben Vertretern der Gewerkschaften Vertreter von KPD, SPD und CSU sowie Ministerpräsident Wilhelm Hoegner und der Staatskommissar für Wiedergutmachung, Hermann Aumer.

„Der Horizont ist eng geworden. Man mag nicht hören von Schuld, von Vergangenheit, man ist nicht betroffen von der Weltgeschichte. Man will einfach aufhören zu leiden, will heraus aus dem Elend, will leben, aber nicht nachdenken. Es ist eher eine Stimmung, als ob man nach so furcht-
barem Leid gleichsam belohnt, jedenfalls getröstet werden müsste, aber nicht noch mit Schuld beladen werden dürfte.“1

Im Jüdischen Friedhof an der Ungererstraße wird am 10. November ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer des Faschismus eingeweiht. Er trägt die Inschrift „Den Opfern der schweren Verfolgungszeit 1933 — 1945 zum Gedenken“.


1 Karl Jaspers, Die Schuldfrage, Zürich 1946, 7.

Überraschung

Jahr: 1946
Bereich: Gedenken

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