Flusslandschaft 1960
Religion
Wochen vor dem Eucharistischen Weltkongress, der vom 31. Juli bis Sonntag, 7. August, statt-
findet, vergraben Kommunisten Flugblattkanonen, die dann mit in der DDR gedruckten Hand-
zetteln gefüllt abgeschossen werden. „Besonderer Gegenstand der Kritik ist sowohl die Tatsache, dass der Münchner Kardinal Joseph Wendel, der dafür sorgte, dass der Kongress außerplanmäßig in München stattfand, Militärbischof war und dass auch Bundeswehrsoldaten in Uniform an dem Kongress mitwirkten. Kritik an dem Großereignis — immerhin hat der bayerische Innenminister dafür nicht nur Tausende von Polizisten bereitgestellt, sondern auch den Notstand ausgerufen, und die Wiesnwirte haben das Oktoberfest bereitwillig eine Woche nach hinten verschoben — ist aber nicht erwünscht und wird so weit wie möglich totgeschwiegen. Immerhin haben sich knapp 50 Jahre später die Prioritäten etwas verschoben: 2006 muss der Papstbesuch wegen des Oktober-fests vorverlegt werden …“1
Auf der Agenda der christlichen Versammlung steht unter anderem: „Aufbau eines neuen Afrika unter dem Kreuz … Der Kampf um die Seele Afrikas zwischen Kirche, Kommunismus und Matera-
lismus wird nicht mit einem Almosen entschieden. In dieser geistigen Auseinandersetzung geht es um das Reich Gottes oder um das Reich des Fürsten dieser Welt. Das im christlichen Abendland bekannte und gepflegte Missionsgebet kennt nur das Heidentum als den Widersacher der christli-
chen Lehre. Die Fronten haben sich verschoben, sie sind noch grundsätzlicher geworden und ha-
ben apokalyptischen Charakter.“2
1 Freidenker-Info vom September 2011, 4.
2 Pater Urban Rapp: „Weltkirche ist Missionskirche“ in: Eucharistischer Weltkongress München e.V., „Statio orbis“, Mün-
chen 1961, 164.