Materialien 1979

Streik war erfolgreich

Es war in den letzten Junitagen, als die Münchener Zeitungen die Bürger mit der Meldung aufschreckten: Chaos droht! Busfahrer streiken.

Nun: Katastrophe und Chaos blieben aus – trotz des Streiks der 186 Kollegen, die im Omnibuszubringerdienst arbeiten. Ein paar Verspätungen gab es halt hie und da – sonst nichts.

Außer einem schönen Erfolg für die Streikenden. Die haben nämlich ihr Ziel erreicht – ohne Abstriche. Nach fünf Tagen schon konnten sie ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Worum es bei diesem Arbeitskampf ging? Die Stadt München setzt seit einigen Jahren auf den Omnibuszubringerlinien private Busunternehmer ein. Zehn stehen bereits unter Dauervertrag, weitere werden folgen. Diese Unternehmer weigerten sich, einen Busfahrer so zu bezahlen, wie er bezahlt würde, wenn er Beschäftigter bei den Münchner Verkehrsbetrieben wäre. Die Kollegen Busfahrer fühlten sich benachteiligt – zu recht. Die ÖTV verhandelte – doch ohne Erfolg. Die Unternehmer blieben stur.

Doch die Kollegen ließen sich nicht einschüchtern. Sie folgten dem Aufruf zur Urabstimmung. 98 Prozent stimmten für Streik.

Diese Geschlossenheit hat sich für die Busfahrer bezahlt gemacht. Nach fünf Tagen lenkten die Unternehmer ein. Nachdem OB Kiesl erklärt hatte, dass die Stadt bereit sei, die Mehrkosten zu tragen, hatten sie allerdings auch überhaupt keinen Grund mehr, die Forderungen der ÖTV abzulehnen.

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wir. Information für Betriebsräte, Personalräte, Vertrauensleute, Jugendvertreter, hg. vom DGB-Kreis München 3/1979, 8.