Materialien 1981
Trauer und Wut
Platzwunden am Kopf, Gehirnerschütterungen, Nasenbeinbruch, Prellungen, Schläge in den Unterleib und Schläge in die Nieren. Das ist das Ergebnis der friedlichen Hausbesetzung in der Eduard-Schmidt-Straße am 26. September 1981.
Friedlich von unserer Seite – aber nicht von der Polizei.
Braucht die Polizei vier Hundertschaften (350 Beamte), um zehn Hausbesetzer mit friedlicher Absicht und ca. hundertfünfzig ebenfalls friedliche Sympathisanten/innen ihre Macht zu demon-
strieren?
Sie erklären ihre Handlungsweise dadurch, dass
1. HAUSFRIEDENSBRUCH
2. SACHBESCHÄDIGUNG
3. SCHWERER DIEBSTAHL
stattgefunden habe.
Hausfriedensbruch – Hinweis auf akute Wohnungsnot,
Sachbeschädigung – ein eingeschlagenes Fenster, um ins Haus zu kommen,
Schwerer Diebstahl – eine Stange Zigaretten.
Berechtigen diese Punkte die Handlungsweise der Polizei?
Wie lange sollen wir uns das Alles noch gefallen lassen?
Wacht auf!
Flugblattsammlung, Archiv der Münchner Arbeiterbewegung.