Materialien 1981
I geh durch Neihausn ...
Häuserkampflied
I geh durch Nebel, no siecht ma net vui
vom Stadtteil Neihausn, des is heut mei Zui.
De Vögal, die singan und zwitschern im Chor,
ja früher war Neihausn no schee, des is wahr (woar).
Refrain:
Mia sag’n no na niemals, no na nie net na nia
werd zerstört ganz Neihausn, na nia net na nia!
Dann ham G’schäftsleit g’hört, eine U-Bahn werd baut,
seitdem werd in Neihausn mit’m Bagger neig’haut.
Spekulanten ham grocha, jetzt gibts bald vui Moos,
und ham nachdenkt, wia bring ma die Mieter schnell los.
Wer net freiwillig geh’n will, da helfa mir drauf,
a paar Löcher ins Dach nei, dann hört sich’s bald auf.
Die laar’n Häuser, die dean mia kaputt saniern,
ja sonst duat sie des alles für uns net rentiern.
Mia sag’n no na nia net …
Doch die soll’n sich brenna, die Spekulanten mi’m Moos,
‘vor alles zerstört is, geht der Häuserkampf los.
Mia b’setzn die Häuser und Neihausn werd b’schützt,
bei der Albrechtstraß1 bleibts net, denn des hat no nix g’nützt.
Mia sag’n no na nia net …
Bernd Schreyer
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1 jeweils die Straße des letztbesetzten Hauses einfügen! Nach der Melodie „Red Rover“.
Münchner Zeitung 9 vom 15. April 1981, 3.