Materialien 1989
Anscheinend ...
Hier schreibt der Leser.
Ihr Artikel „Der große Frust bei den Milbertshofener Kulturtagen“. Hier wird gefragt: Haben sich Kulturtage gelohnt?
Anscheinend haben die Damen/Herren Abgeordneten/Stadträte für Kulturveranstaltung genügend Zeit. Wenn es aber darum geht, für die Bürger im Norden, und speziell in Milbertshofen etwas zu tun, z.B. Verkehrsberuhigung, oder um ein oder zwei Verkehrsampeln, damit die Milbertshofener Bürger zwischen Ingolstädter Straße und Knorrstraße die Straße gefahrenlos überqueren können – auch mit dem Pkw -, fühlt sich niemand zuständig. Bei den Bürgerversammlungen werden diese Bitten mit fadenscheinigen Gründen abgeschmettert. (Zu teuer, etc.: Was haben die Kulturtage gekostet, bei denen das Publikum gefehlt hat?)
Anscheinend ist die BMW-Lobby so groß (diese Fahrzeuge verursachen nämlich jeden Tag die großen Verkehrsstaus Richtung Frankfurter Ring und zurück), dass sich weder Oberbürgermeister, Stadträte noch Abgeordnete, gleich welcher Couleur, an diese Sache rantrauen. Sagen Sie nicht, Verkehrsprobleme haben mit Kultur nichts zu tun. Bei uns, im Umkreis des Oberhofer Platzes, ist schon lange der Frust ausgebrochen, und warum sollten wir Kulturtage besuchen, wenn sonst nichts für uns getan wird. Zufriedene Bürger würden sich sicher auch über Kultur freuen.
Inge Machner
Vogelhartstraße 2
8000 München 40
Münchner Stadtanzeiger (Norden) vom 5. Oktober 1989, 6.