Materialien 2001
McDreck München/Stachus besetzt
Am 1. Mai um 14 Uhr marschierten etwa sechzig Aktivisten in die angeblich größte McDonalds -Filiale Europas am Stachus in München ein, enthüllten Transparente und konnten für etwa dreißig Minuten den Betrieb stören.
Etwa sechzig Aktivisten des Münchner WeltWeiterWiderstand-Kollektivs, des people.not.profit.collective, Greenpeace, Animal Peace, Linksruck und vor allem spontan Entschlossene sind am frühen Nachmittag des 1. Mai in den angeblich größen McDonalds Europas am Stachus in München einmarschiert. Wir haben alsbald angefangen, vor den Türen Transparente zu entrollen mit der Aufschrift: „McAusbeuter, McAbholzer, McArbeiterfeind; WeltWeiterWiderstand“ und „People before profit“. Wir riefen Parolen („Brecht die Macht der Banken und Konzerne“, „Politik für Menschen, nicht für Profite“, …) im Bereich der Kassen, konnten auch für kurze Zeit die Eingänge besetzen! Der völlig überraschte und überlastete Filialleiter kochte vor Wut, kam ins Rotieren und wollte sogar handgreiflich werden. Die MitarbeiterInnen hingegen lächelten uns zu, eine entriss ihrem Chef sogar eines unserer Flugblätter, nachdem er es ihr zuvor abnehmen wollte. Mehrere dutzend Passanten blieben stehen, beobachteten die Situation und klopften teilweise den Aktivisten voll des Lobes auf die Schultern!
Ein älterer Herr ging auf mich zu und sagte: „Endlich macht die Jugend mal was anständiges! Die McDonalds mit ihrem Gift da beuten doch alle aus!“
Erst nach einer guten halben Stunde kamen die ersten Bullen! Wir ließen uns auf keine Provokation ein und verließen alsbald den Ort des Geschehens unter Bewunderung der umstehenden Passanten! Eine Aktion wie diese fand in München wohl seit langem nicht mehr statt, selbst die Polizei wusste nicht, was zu tun war, auch weil wir so überhaupt nicht dem Klischee irgendwelcher „randalierender Chaoten“ entsprachen! (auch wenn ich persönlich hier nochmal allergrößte Solidarität mit den Leuten in Berlin und anderswo bekunden will!)
Wir wollen jetzt in Zukunft weitere Aktionen in dieser Art planen, zivilen Ungehorsam gegen den Kapitalismus leisten.
Noch kurz zur Planung. Die Aktion entstand auf die Initiative von etwa fünf bis zehn Leuten hin, die auf der Münchner 1.Mai-Demo einfach auf verschiedene umherstehende Leute zugingen, von der Aktion erzählten, und sie von der Aktion überzeugten. Ich denke, wir können in jeder Stadt solche Aktionen machen. Wo bislang nur wenige Aktivisten sind, würde ich vorschlagen, auf Demos zu gehen und Demonstranten gleich im Anschluss mitzunehmen.
Kreativität ist alles!!
Max
P.S. an alle Münchner: Planung für weitere Aktionen dieser Art: WeltWeiterWiderstand-Kollektiv, Mittwoch, 18 Uhr, Konradstraße 6, Aufenthaltsraum, U-Giselastraße.
P.P.S. Bildet Widerstandskollektive: http://www.menschenstattprofite.de.