Materialien 2008
Der Münchner Stadtrat hat historische Chance vergeigt
Georg-Elser-lnitiative München
Dr. Hella Schlumberger
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München, 3. Oktober 2008
PRESSEMITTEILUNG
Kulturausschuss weigert sich, das Angebot Alfred Hrdlickas für ein Elser-Denkmal zu behandeln
Obwohl Tage zuvor informiert, dass sich der große alte Mann der Bildhauerei Alfred Hrdlicka angeboten hatte, für München ein Elser-Denkmal (zusammen mit einem Schüler) zu gestalten, ging der am Donnerstag tagende Kulturausschuss nicht darauf ein. Er zog es vor – gegen die Stimmen der CSU – sich für das Ergebnis des Jurywettbewerbs zu entscheiden: eine Plastik aus roten Neonröhren, die im Rund das Datum „8 November 1939“ abbildet, einmal am Tag aufleuchten und an der Außenfassade der Türkenschule angebracht werden soll.
Obwohl sich die Initiatoren, die Spender, Anwohner und Lehrer das Neonprojekt nicht für der Person und Tat Elsers entsprechend halten, zog der Kulturausschuss die von der Jury gefasste Entscheidung durch, obwohl neue Situationen neue Entscheidungen erfordern.
München ist einmal wieder, den einfachen, billigen und provinziellen Weg gegangen, wo es Weltkunst hätte haben können, obwohl Geld da gewesen wäre für das angedachte aber dann doch gestoppte „Denkmal für Demokratie“.
Es scheint so, als sei für Elser in München gerade das Bescheidenste gut genug. „Klein" soll alles sein, oder (so die Künstlerin) durch seine Unsichtbarkeit sichtbar machen.
OB Ude, der bei der letzten Kulturausschußsitzung sein Bauchgrimmen, was das Kunstprojekt angeht, kundgetan und auf die nicht vorhandene Akzeptanz vor Ort hingewiesen hatte, fehlte gestern.
Außerhalb (auch innerhalb) Münchens versteht diese Entscheidung gegen Hrdlicka eigentlich niemand.
Hella Schlumberger
Anbei der Brief an die Stadtratsfraktionen
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Erhalten von H. Schlumberger am 27. Januar 2011.