Flusslandschaft 2005

Kapitalismus

Mario Candeias spricht am 12. Januar in der Seidl-Villa zum Thema »Neoliberalismus – Hoch-
technologie – Hegemonie. Grundrisse einer transnationalen kapitalistischen Produktions- und Lebensweise«.1

Der Dachverband Kritische AktionärInnen lädt zur Aktionärs-Hauptversammlung der Siemens AG mit kritischen Gegenanträgen am 27. Januar, 10 Uhr, Olympia-Park.

„… Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen. Der Windstoß, der durch seinen Flügelschlag verdrängt wird, entwurzelt vielleicht ein paar Kilometer weiter Bäume. Genauso wie sich ein Luft-
hauch zu einem Sturm entwickelt, kann Deine Tat wirken … Dein Wille ist wie Feuer unterm Hin-
tern … Doch einmal haben wir schon eine Mauer niedergerissen. Deutschland hat genug Hände, um sie einander zu reichen und anzupacken. Wir sind 82 Millionen. Machen wir uns die Hände schmutzig. Du bist die Hand. Du bist 82 Millionen. Behandle Dein Land doch einfach wie einen guten Freund. Meckere nicht über ihn … Du bist Deutschland …“ Die Kampagne der „gemeinnützi-
gen“ Bertelsmann Stiftung soll seit September einen neuen Aufbruch auslösen, kritiklose Begeiste-
rung schüren für ein Projekt des wirtschaftlichen Aufschwungs, Stimmung stiften für „Reformen“ in der Arbeitsmarktpolitik, der Bildungspolitik, Außenpolitik, Gesundheitspolitik etc. etc. Die „Ber-
telsmänner“ wollen zum Beispiel die Arbeitslosenversicherung abschaffen, die Sozialhilfe kürzen, den Kündigungsschutz beseitigen, die Lohnnebenkosten auf die Arbeitnehmerinnen und -nehmer abwälzen etc. etc. Reformunwillige Miesepeter protestieren gegen diese neoliberale Propaganda.

Freitag, 30. September: »Probleme des Marxismus«. Vortrag von Wolfram Pfreundschuh im Eine-
WeltHaus
um 19 Uhr.

Ein Philosoph behauptet, der Kapitalismus sei nicht in der Lage, die sozialen und auch ökologi-
schen Probleme der Menschheit zu lösen. Schlimmer noch: Er verursacht Verelendung, grenzt aus und entwurzelt und versucht zugleich vergeblich, mit zunehmender Repression die Erosion der Ge-
sellschaft aufzuhalten.2

Im Herbst 1982 redete Helmut Kohl von einer ‚geistig-moralischen Wende‘. Nach 1989 hatten wir die ‚Wende’ überhaupt, ohne Adjektiv. Keine Frage: vor einem Vierteljahrhundert setzte sich eine fundamentale Änderung im herrschenden sozial-ökonomischen System durch. Die Fragen sind: „Was hat sich geändert?“ und: „Warum hat es sich geändert?“ Die Antwort auf diese Fragen ist von großer Wichtigkeit bei der Suche nach einer Gegenstrategie. Ton Veerkamp spricht am Mittwoch, 23. November, in der Seidl-Villa um 19.30 Uhr zum Thema „Rollback. Der neoliberale Angriff auf den sozialen Staat“.3


1 Siehe http://www.gegenentwurf-muenchen.de/marcanneo.htm.

2 Zygmunt Bauman, Verworfenes Leben. Die Ausgegrenzten der Moderne, Hamburg 2005.

3 Siehe Ton Veerkamp, Der Gott der Liberalen, Hamburg 2004.

Überraschung

Jahr: 2005
Bereich: Kapitalismus