Flusslandschaft 1963
AusländerInnen
Griechinnen und Griechen organisieren sich: »Ende 1963 wurde auf einer fünftägigen Tagung in der Nähe von München mit Zustimmung fast aller demokratischen Kräfte die Gründung eines repräsentativen Organs, das heißt eines Trägers, der sich für ihre Interessen einsetzen sollte, be-
schlossen. Initiiert wurde das Treffen von Aktivistinnen und Aktivisten der illegalen Kommunisti-schen Partei und der Vereinigung der Demokratischen Linken (Ενιαία Δημοκρατική Αριστερά = EDA). Dies illustriert, dass die Aktiven etwas für alle Griechen auf die Beine stellen wollten, unab-
hängig von der jeweiligen politischen Orientierung und Zugehörigkeit. Und so fing alles an: Unmit-
telbar im Anschluss an die Tagung wurden in einem Zeitraum von nur sechs Monaten in 25 deut-
schen Städten Griechische Gemeinde-Vereine gegründet. Die Vorstände bestanden in ihrer Mehr-
heit nicht aus Kommunisten. In diesem Rahmen wurde auch die Münchner Kulturgemeinde der griechischen Arbeiter gegründet.«1
Siehe auch „Gewerkschaften/Arbeitswelt“.
1 Johanna Panagiotou: »Griechische Anfänge«, in: Albert Scharenberg, Der lange Marsch der Migration. Die Anfänge migrantischer Selbstorganisation im Nachkriegsdeutschland, Berlin 2020, 93. Vgl. Simon Goeke: „‚Wir nehmen unsere Sache jetzt selbst in die Hand’ — Von protestierenden Gästen und multinationalen Revolutionär/innen“ in: Zara S. Pfeiffer (Hg.), Auf den Barrikaden. Proteste in München seit 1945. Im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, München 2011, 119.