Materialien 2002

Kanada fürchtet Protest - und lügt

Am 20. Februar führte die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte eine Protestveranstaltung in München durch, um ihre Unterstützung zu bekunden für die Shuwap-Indianer in British Columbia, die sich gegen die Erweiterung eines Skigebietes wehren, sowie für die Lubicon Cree in Alberta.

Nach Gesprächen mit der Pressesprecherin der Kanadischen Botschaft in Deutschland übergaben sie einen Protestbrief für den kanadischen Premierminister Jean Chretien, der mit einer 300-köpfigen Delegation, dem „Team Canada“, zu Wirtschaftgesprächen nach München kam. Frau Broadbridge von der Botschaft informierte die Aktionsgruppe auf Nachfrage, dass das Handelsbüro der Provinz Alberta erst in ein paar Wochen eröffnet werde. Dies war eine Lüge, denn es wurde bereits gestern eröffnet. Möglicherweise fürchteten die Kanadier Störungen bei der Eröffnung. Die Aktionsgruppe „besetzte“ das kanadische Konsulat, in dessen Gebäude auch das Handelsbüro eröffnet wurde bereits 1990 während der sogenannten Oka-Krise, als die kanadische Regierung Panzer und Armee gegen die Mohawk auffahren ließ.

Bei der Protestveranstaltung informierte die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte die Anwesenden über die andauernden Menschenrechtsverletzungen an den Indianern durch die kanadische Bundesregierung und den Provinzen.

Trotz ihrer verfassungsrechtlichen Verpflichtungen und mehreren eindeutigen Gerichtsurteilen werden den Indianern diese Rechte vorenthalten und über ihre Köpfe hinweg Entscheidungen getroffen. Die Redner forderten den Stopp der Repressionen und die Anerkennung der Rechte der Ureinwohner. Als Mitglieder der Aktionsgruppe versuchten den kanadischen Delegierten Flugblätter zu überreichen, wurden die Aktivisten durch die Polizei des Platzes um das alte Rathaus verwiesen, in dem ein Abendessen für das „Team Canada“ gegeben wurde.


http://www.sunpeaks.de/news20020220.htm.

Überraschung

Jahr: 2002
Bereich: Internationales