Materialien 1964

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«Mit dieser Welt gibt es keine Verständigung; wir gehören ihr nur in dem Maße an, wie wir uns gegen sie auflehnen.»

«Alle sind unfrei unter dem Schein, frei zu sein.»

«Der Kulturindustrie ist die Verwandlung der Subjekte in gesellschaftliche Funktionen so differenzlos gelungen, dass die ganz Erfassten, keines Konflikts mehr eingedenk, die eigene Entmenschlichung als menschliches, als Glück der Wärme genießen.»

«Freiheitsberaubung wird als organisiertes Vergnügen geliefert.»

«Die Zivilisation muss sich gegen das Traumbild einer Welt verteidigen, die frei sein könnte. Kann die Gesellschaft ihre wachsende Produktivität nicht dazu verwenden, die Unterdrückung zu verringern, so muss die Produktivität gegen den einzelnen gewendet werden; sie wird selbst zum Instrument weltumfassender Lenkung.»

«Im Stillen ist eine Menschheit herangereift, die nach dem Zwang und der Beschränkung hungert, welche der widersinnige Fortbestand der Herrschaft ihr auferlegt.»

Der deutsche Intellektuelle und Künstler weiß das alles schon längst. Aber dabei bleibt es.

«Man will nichts tun, und man wird getan.»

Wir glauben, dass Wissen nicht Bewältigung ist. Wenn auch Ihnen das Missverhältnis von Analyse und Aktion unerträglich ist, schreiben Sie unter Kennwort «Antithese» an 8 München 23, postlagernd.


Albrecht Goeschel (Hg.), Richtlinien und Anschläge. Materialien zur Kritik der repressiven Gesellschaft, München 1968, 58.

Überraschung

Jahr: 1964
Bereich: Alternative Szene