Materialien 1966

Erhard und die Bonner Parteien unterstützen MORD

Mord durch Napalmbomben!
Mord durch Giftgas!
Mord durch Atombomben?

Die US-Aggression in Vietnam verstößt nicht gegen die Interessen des demokratischen Systems: wer es wagt, sich aufzulehnen gegen Ausbeutung und Unterdrückung, wird von den Herrschenden mit Brutalität niedergemacht.

Die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas kämpfen gegen Hunger, Tod und Entmenschli-
chung. Die ehemaligen Sklaven wollen Menschen werden. Kuba, Kongo, Vietnam – die Antwort der Kapitalisten ist Krieg.

Mit Waffengewalt wird die Herrschaft aufrechterhalten. Mit Kriegswirtschaft wird die Konjunktur gesichert.

Ost und West arrangieren sich immer mehr auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Län-
der. Jetzt bleibt den Unterdrückten nur noch der Griff zu den Waffen. Für sie heißt Zukunft:

Revolution

Wir sollen den Herrschenden beim Völkermord helfen. Deshalb beschwören sie das Gespenst der gelben Gefahr.

Wie lange noch lassen wir es zu, dass in unserem Namen gemordet wird?

Amis raus aus Vietnam!

Internationale Befreiungsfront
4. Februar 19661

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1 „Nach dem Ausschluss von Dieter Kunzelmann und weiterer Mitglieder der Aktion der Rätesozialisten aus dem Münchner SDS im Sommer 1965, dessen Hauptgrund das Flugblatt der Rätesozialisten zum 1. Mai war, hatten sich die Rätesozialisten an eine intensive Schulungsarbeit gemacht. Diese Schulungsarbeit erstreckte sich auch in den DGB, der sie jedoch bald untersagte. Gegen Ende des Jahres 1965 trennten Dieter Kunzelmann und eine Reihe weiterer Rätesozialisten sich von der Hauptgruppe, um verstärkt mit der Dutschke/Rabehl-Fraktion innerhalb der Berliner Sektion der Subversiven Aktion und einzelnen Mitgliedern des Berliner SDS zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen der Dutschke/Rabehl-Frak-
tion, den ehemaligen Rätesozialisten um Dieter Kunzelmann und einer Reihe von Berliner SDS-Mitgliedern bezog sich in erster Linie auf die Ausarbeitung einer Theorie über die Bedeutung der Dritten Welt. Die Phase dieser Zusammenarbeit, die etwa bis zum Spätsommer 1966 reichte, wurde innerhalb dieser Gruppierungen als Viva-Maria-Phase bezeichnet (nach dem lateinamerikanischen Revolutionsfilm von Louis Malle.)“


Albrecht Goeschel (Hg.), Richtlinien und Anschläge. Materialien zur Kritik der repressiven Gesell-
schaft, München 1968, 98 f.

Überraschung

Jahr: 1966
Bereich: Internationales