Flusslandschaft 1948

Frieden

Bundeskanzler Adenauer meint im Dezember: „Ich möchte ein für allemal klarstellen, dass ich grundsätzlich gegen eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und folglich auch gegen die Schaffung einer neuen Wehrmacht bin. Wir Deutschen haben in zwei Weltkriegen bereits so viel Blut vergossen und haben auch viel zu wenig Menschen, als dass wir uns erlauben könnten, ein solches Projekt durchzuführen. Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass die Sicherheit West-
deutschlands Sache der alliierten Besatzungsmächte ist.“1 Allerdings äußert er am 16. Dezember gegenüber einer US-Zeitung, dass eine „gemeinsame europäische Armee“ auch ein deutsches Kontingent benötige. Abgeordnete von SPD und KPD kritisieren ihn dafür im Bundestag. So beginnt eine öffentliche Diskussion um den „deutschen Wehrbeitrag zur Verteidigung West-
europas“.


1 Die Neue Zeitung vom 5. Dezember 1948, zit. in: Paul Weymar, Konrad Adenauer, München 1955, 494, und zit. in: Ulrich Albrecht, Die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik, Köln 1980, 90.

Überraschung

Jahr: 1948
Bereich: Frieden