Materialien 2011

Papst wird im Bundestag nicht missionieren

Die Regionalgruppe München der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) ist mit ihrer Petition zwar aus formalen Gründen gescheitert, jedoch vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages ver-
bindlich dahingehend informiert worden, dass der Papst „über aktuelle weltpolitische Fragen“ sprechen wird, sodass in keiner Weise die religiöse und weltanschauliche Neutralität unseres Staates infrage gestellt sei.

Eine solche Information ist trivial und lächerlich zugleich! Immer und überall wird uns eingetrich-
tert, dass der Papst der Vertreter Christi auf Erden sei und eben nicht Politiker. Was will dann der unfehlbare allerhöchste Christ in den Niederungen der Politik? In allen weltpolitischen Fragen – aktuell oder überholt – hat die Catholica bisher weitgehend kläglich versagt. Zur Entwicklung der Weltbevölkerung z.B. außer Kondomen für Homosexuelle nichts Konstruktives. Was soll der oberste „Eunuch für das Himmelreich“ (Mt. 19,12, U. Ranke-Heinemann) dazu wohl auch sagen können? Oder was denn wohl zur Unterdrückung der Menschenrechte, die er selbst nicht aner-
kennt? Und was eigentlich zur Meinungsfreiheit, die er in seiner heiligen Kirche nicht duldet? Was denn zu den Kriegen im nahen Osten und weltweit um demokratische Staatsverfassungen, wenn er selbst als absoluter Herrscher ohne Gewaltenteilung regiert? Und was wohl zum Hunger in der Welt, während sich seine geschassten und/oder überalterten Würdenträger mit üppigen Staatsren-
ten den Bauch prall mästen und in prachtvollen Villen residieren?

Das ganze Spektakel entpuppt sich mehr und mehr als eine neue Episode in dem vom Papst selbst initiierten Szenario „Vorhof der Heiden“. Aber Achtung! Den Vorhof der Heiden trennt ein kleines Mäuerchen vom eigentlichen Tempel mit einem Warnschild, das frei übersetzt lautete: Vorhaut oder Leben! Diesem Gebot war die Catholica seit ihrem Bestehen stets und über Jahrhunderte treu. Umbringen oder zwangstaufen, erst die Schätze – dann die Seelen, dreißig Jahre Krieg in Gottes Namen, nein Danke, Amen.

Das alles oder gar noch mehr, Herr Papst, wollen wir nicht mehr hören, zumal es Ihre Sprachrohre ja bereits täglich von den Dächern pfeifen.

München, 13.7.2011
gbs Regionalgruppe München
verantwortlich für den Inhalt:
Georg Korfmacher, Rotbuchenstr. 34, 81547 München


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Überraschung

Jahr: 2011
Bereich: Religion