Materialien 2011

Still not loving Police!

Stell dir vor, heute Abend ist Isarparty, und du freust dich auf Feiern fernab von kommerziellen Clubs mit 10 Euro Eintritt und 5 Euro Bier. Alle deine Leute sind da und es sieht so aus, als würde es ein langer Abend werden … Doch wie fast immer in der sauberen Polizeihauptstadt München sind um spätestens 1 Uhr die Bullen da und lösen die Party auf. Das wars dann meistens mit dem schönen Partyabend, doch warum?

Bloß nichts selber machen …?

Bei unangemeldeten Parties im öffentlichen Raum handelt es sich um illegalisierte Veranstaltungen die nicht in das Konzept des schicken und reichen Münchens passen. In Zeiten zunehmender Überwachung und Kontrolle sind solche unkommerziellen Veranstaltungen schon alleine deswegen, weil sie nicht angemeldet sind und eine Wiederaneignung des öffentlichen Raumes darstellen, dem Staat ein Dorn im Auge. Das sieht mensch auch daran, dass mehrere deutsche Politiker_Innen zur Zeit darüber nachdenken, sogenannte „Facebook-Parties“ also unangemeldete Parties im öffentlichen Raum zu verbieten.

Weil der Staat dazu da ist, die herrschende Ordnung aufrecht zu erhalten, und die Polizei nun mal das ausführende Organ der Staatsgewalt darstellt, schreitet sie zur Tat, wenn es um die Auflösung der Party geht. Wahrscheinlich finden die meisten der Partygäste die Polizei in diesem Moment auch Scheiße, erkennen aber nicht ihre Funktion in unserer Gesellschaft.

Polizei, weder Freund_In noch Helfer_In!

Die Hauptaufgabe der Polizei ist, dass der alltägliche Wahnsinn störungsfrei verläuft. Sie sind dazu da, die wirtschaftlich beeinflussten Gesetze durchzusetzen und die Eigentumsverhältnisse zu garantieren. Das heißt, dass sie die ungleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums sichern, so dass nur eine Minderheit davon profitiert, obwohl die auf der Welt bereits vorhandenen Güter eigentlich der gesamten Menschheit ein schöneres Leben ermöglichen könnten. Sie sind diejenigen, die die gesellschaftlichen Normen und Gesetze ausführen und quasi die „Drecksarbeit“ der Gesellschaft erledigen, wie zum Beispiel illegalisierte Flüchtlinge abschieben, Zwangsräumungen durchführen, Drogenkonsumenten_Innen verfolgen, jeglichen sozialen Widerstand im Keim ersticken oder eben wie im oben genannten Beispiel Isarparties auflösen. Also alle, die nicht ihre vorgeschriebene Funktion in der Gesellschaft ausführen können oder wollen, schikanieren, verfolgen oder sogar einsperren. Mit ihrer krass autoritären Organisationsstruktur, die nur auf streng gegliederten Hierarchien und dem blinden Gehorchen von Befehlen basiert, ist die Polizei ein Spiegelbild von bürgerlichen Wert- und Moralvorstellungen.

Bullen, das Spiegelbild der autoritären Gesellschaft!

Denn das bürgerliche Leben und die Normalität verläuft in geregelten Bahnen und ist voll von versteckten Zwängen und Machtstrukturen. Bei genauerem Hinsehen kann mensch erkennen, dass jede_r von uns etlichen gesellschaftlichen Zwängen unterliegt. Sei es der Zwang, jeden Tag arbeiten zu gehen, um nicht gesellschaftlich ausgeschlossen zu werden, der Zwang, sich am Arbeitsplatz ausbeuten zu lassen, um sich ein einigermaßen akzeptabel zu überleben, der Zwang, sich vorgegebenen Geschlechterrollen zu fügen, um nicht diskriminiert zu werden, oder der als „normal“ erscheinende Zwang, mit einem Ausweis herumlaufen zu müssen, um das eigene Dasein innerhalb konstruierter Grenzen zu rechtfertigen. Jede und jeder, die/der sich diesen alltäglichen Zwängen nicht unterwirft, wird geächtet und verstoßen.

FIGHT THE POWER!

All dies zeigt, dass Bullen nicht Freund_In und Helfer_In oder gar Held_Innen des Alltags sind, sondern schlicht und einfach Marionetten eines ausbeuterischen Staates, die sich unreflektiert hierarchischen Strukturen unterordnen. Jegliche Autorität ist uns zuwider, deswegen gehen wir auf direkten Konfrontationskurs mit den Bullen, der Gesellschaft und den bestehenden Verhältnissen, die uns daran hindern, in Freiheit und Selbstbestimmung zu leben. Da, wo wir eingepfercht, geknastet und unseres Lebens beraubt werden, sind wir bereit, uns zu wehren!

Für eine Welt ohne Knäste und Grenzen!

In Erinnerung an Carlo, Alexis, Oury und alle anderen, die vom Staat misshandelt und ermordet wurden!

Für die Freiheit und das schöne Leben!

Viva la Anarchia!

@
Anarchistische Gruppe München


www.agmünchen.blogsport.de.

Überraschung

Jahr: 2011
Bereich: Alternative Szene