Materialien 2011

Erich Fried Chicken

Gegen den antizionistischen Gesinnungskitsch!

»Erich Fried zählt zu den bekanntesten Lyrikern der deutschen Sprache. Wenig bekannt sind jedoch seine politischen Gedichte, vor allem das Buch ›Höre, Israel!‹ von 1974«, behauptet der umtriebige Arbeitskreis Palästina ›Salam-Shalom‹ in seinem Einladungsflyer. Wie immer bei diesen Verrückten, die Wahrheit für eine Lüge verschwörerischer Mächte halten und sich ganz auf ihren antisemitischen Wahn verlassen, verhält es sich selbstverständlich genau umgekehrt: Erich Fried ist vor allem für seine als »Lyrik« verkauften Ressentiments gegen Israel bekannt; seine übrigen, nicht weniger miesen Gedichte kennt kaum noch jemand. Wäre Fried bei seinen Leisten geblieben – der Übersetzung großer Literatur aus dem Englischen – er hätte durchaus als Meister der Sprache gelten können. Aber er hat es selbst verbockt, indem er die Dichtung in den Dienst der Politik stellte und damit ihren ästhetischen Gehalt preisgab. Übrig blieb nur noch Gesinnungskitsch – und genau das ist der Grund, warum der Münchener Hamas-Sympathisantenkreis Erich Fried als einen der ihren ausgemacht hat. Wer die universelle Lüge, die Juden seien die Nazis von heute (Erich Fried) und die Palästinenser die Opfer eines »Vernichtungskrieges« (Norbert Blüm), die Häftlinge eines »Konzentrationslagers Gaza« (Giorgio Agamben), zum politischen Grundprinzip erhebt, der kann mit Kunst nichts anfangen; der braucht Propaganda. Und die bietet Erich Fried. Dabei weiß jeder, was ihn erwartet. Zum Beispiel so was:

Wollt jetzt wirklich ihr
die neue Gestapo sein
die neue Wehrmacht
die neue SA und S.S.
und aus den Palästinensern
die neuen Juden machen?

Nimmt man Ernst, was Fried da zusammengeschustert hat – und was, nebenbei bemerkt, jeden formalen Kriteriums von Lyrik entbehrt –, dann waren die jüdischen Häftlinge in Auschwitz Terroristen, die es auf Massenmord abgesehen hatten, und das Vernichtungslager nichts anderes als ein gewöhnliches Gefängnis. So denkt es sich der Antiimperialist von ›Salam-Shalom‹, der NPD-Kader und Irans Präsident Achmadinedschad.

Menschen mit solch hässlichen Gedanken können mit poetischer Erfahrung nichts anfangen, weil diese immer auf eine noch ausstehende Versöhnung verweist, die mit den gutmenschelnden Ratschlägen der Israel-Kritiker rein gar nichts gemein hat. Fordern diese, Israel solle mit seinen Todfeinden reden und darauf verzichten, sich zu verteidigen – die eigene Vernichtung also achselzuckend in Kauf nehmen –, so verweigert sich gelungene Poesie eingedenk ihres nichtbegrifflichen, ja, nicht einmal logischen Charakters jeder unmittelbar politischen Parteinahme. Ein gutes Gedicht kann verstören, aber sobald es zum bloßen Mittel gemacht wird, muss sich auch seine ästhetische Form ändern: sie wird Propaganda, Konservendichtung, Fast Food. Erich Fried war bereit, diesen Preis zu zahlen. Und deshalb hört sich das, was er als Lyrik feilbot, auch so furchtbar an:

Weil faschistische Mörder
Juden vertrieben haben
sollen jetzt faschistische Mörder
die Palästinenser
die unschuldig waren
am Tod der Juden Europas
so ermorden wie damals
die Juden ermordet wurden

Erich Fried war ein Antisemit, und die seine Propaganda hören wollen, sind es auch. Sartres Feststellung, es sei unmöglich, einen guten antisemitischen Roman zu schreiben, gilt umso mehr für das Gedicht. Deshalb sind wir heute nicht hier, um Sie über die »wahren Hintergründe des Nahostkonflikts« aufzuklären oder Ihnen Ihren Antisemitismus auszureden. Wir sind gekommen, um Ihnen unsere Verachtung auszusprechen, denn wir betrachten es als unsere Pflicht, Ihren Furor wenigstens nicht unkommentiert zu lassen. Erfreuen Sie sich nur weiter an solchen Kalauern, die mit Dichtung nichts zu tun haben:

Die Krotts hatten nur eine entartete Maus,
die machte sich aus Speck nichts draus.
Was der alte Fried konnte, können wir schon lange:
Die Antisemiten sind ein Graus
und jetzt ist die Geschichte aus.


http://monacoverein.wordpress.com/2011/07/02/protest-gegen-fried-lesung/

Überraschung

Jahr: 2011
Bereich: Internationales