Flusslandschaft 1992

SchülerInnen

Unter dem Motto „Zukunft braucht Bildung – Schüler, Eltern, Lehrer gemeinsam für kleinere Klas-
sen“ protestiert ein breites Bündnis am Samstag, 26. September, um 11 Uhr auf dem Marienplatz kurz vor den Haushaltsberatungen im Landtag gegen die dort geplanten Mittelkürzungen für bay-
rische Schulen. In Bayern machen nur 17 Prozent der Kinder Abitur, bundesweit sind es 35 Pro-
zent.

„Respekt, Herr Minister! – Leserbrief zu DDS 6/92, S. 8, »Zehetmairs Qualibi geplatzt oder: Qua-
bi, jein banke!« – Sehr geehrter Herr Minister Zehetmair, die kürzlich stattgefundene Aufwertung des Qualifizierenden Bildungsabschlusses (QuA-Bi) zum Mittleren-Bildungs-Abschluß (MBA) war ein Geniestreich. Die »Aufwertung der beruflichen Bildung« bewirkt ratsächlich: 1. Den Forderun-
gen nach einem 10. Schuljahr mit MBA an den Hauptschulen wird effektiv der Wind aus den Se-
geln genommen. D.h.: Es werden Tausende Lehrerstellen eingespart. 2. Die Berufsaufbauschulen werden überflüssig. Freigesetzte Lehrkräfte dieser Schulen können die Misere im Berufsschulbe-
reich kostenneutral lindern. D.h.: Hunderte von Berufsschullehrerstellen werden eingespart. 3. Die Besonderen 10. Klassen an Realschulen verlieren ihren Reiz. D.h.: Hunderte von Realschullehrer-
stellen werden eingespart. Gibt es den »Sparlöwen« auch in Platin mit Diamanten? Sie hätten ihn wahrhaftig verdient. Und außerdem den Föderalismus-Orden für den Beweis bayerischer Eigen-
ständigkeit im Bildungswesen. Meinen Respekt, Herr Minister! K Severin, München“1


1 Die Demokratische Schule vom September 1992, 18.

Überraschung

Jahr: 1992
Bereich: SchülerInnen