Flusslandschaft 2012
Frauen
Zum hundertundeinsten Frauentag am 8. März planen Gewerkschafterinnen Aktionen. Der Auf-
takt der Kundgebung beginnt um 16.30 auf dem Stachus. Dann zieht eine Demonstration zum Gewerkschaftshaus in der Schwanthalerstraße 64. Dort geht es dann weiter mit einer Abendver-
anstaltung im Großen Saal. Ab 19 Uhr kommt “100 Jahre Internationaler Frauentag in 13 Szenen” von Corinna Poll zur Aufführung.
Am Samstag, 6. Oktober, findet wie letztes Jahr wieder ein SlutWalk (Schlampenmarsch) statt, der um 13.30 Uhr am Sendlingertor-Platz beginnt. Im Demo-Aufruf heißt es: „Seid kreativ: ob nackt, komplett verhüllt oder irgendwas dazwischen – jedeR ist willkommen!“ Auf SlutWalks wird gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt sowie gegen Vergewaltigungsmythen und Vergewaltigungsverharm-
losungen demonstriert. Auf den mitgeführten Transparenten sind Parolen zu lesen wie „Nein be-
deutet Nein“, „A dress is not a yes“, „Legalize Slut“, „Ich darf so viel trinken, wie ich will, heißt nicht: fass mich an!“ „Kein Trieb rechtfertigt Gewalt“ oder „Hände weg! Mein Körper gehört mir“. Die Veranstalter: „Wir fordern ein System, in welchem klar ist, dass allein der Täter die Schuld trägt, in welchem jeder das Recht und die Möglichkeit hat, seine Sexualpartner und seine sexuelle Identität frei zu wählen und in welchem der Begriff ‚Schlampe’ kein Schimpfwort mehr ist!" Immer wieder begegnen dem SlutWalk Wiesnbesucher, fast alle in Tracht. Ganz offensichtlich sind die meisten von ihnen nicht in der Lage, auch nur annähernd das Anliegen der DemonstrantInnen zu verstehen. Der Zug zieht weiter durch die belebte Schwanthalerstraße. Menschen bleiben stehen, den Mund weit offen, sie fassen sich an den Kopf, gaffen. Männer sehen verlegen zur Seite oder grinsen, Frauen sind gerade beim Einkaufen, haben keine Zeit … Nächstes Jahr gibt’s wieder einen SlutWalk.1
1 Siehe die Ansprache „Liebe Aktivistinnen und Aktivisten!“ von Julia Killet, www.lora924.de/?p=18335, www.ifrogdi.tumblr.com und Fotos von der Demonstration „Nein heißt Nein!“ von Franz Gans.