Materialien 1988
Rede gegen die WAA IV
Mona Summers, Mütter gegen Atomkraft
Der Standardmensch, den die Internationale Strahlenschutzkommission schützen will, ist ein Mann.
Wie wir gehört haben, ist dieser ca. 40 Jahre alt, 180 cm groß, 70 kg schwer, selbstverständlich gesund – Frauen kommen als Standardmenschen nicht vor. Jedoch stellt ein Bericht (Nr. 26) der Internationalen Strahlenschutzkommission aus dem Jahr 1978 fest:
„Daten über die Entwicklung von Brustkrebs bei Frauen nach Bestrahlung lassen vermuten, dass die Brust von Frauen im gebährfähigen Alter eines der strahlenempfindlichsten Gewebe des menschlichen Körpers ist. Es gibt Hinweise dafür, dass der Risikofaktor für Brustkrebs unter diesen Umständen um ein mehrfaches größer ist, als der für Leukämie“. Soweit die Internationale Strahlenschutzkommission.
Und nun zu Untersuchungen der Universität Tübingen und Erlangen aus jüngster Zeit:
Dort wurde festgestellt, dass
1.) die Anzahl der seit 1972 erkrankten Frauen um das 3-fache gestiegen ist und
2.) sich das Alter der Brustkrebspatientinnen in den letzten 20 Jahren hin zu jüngeren Frauen verschoben hat.
Unsere Frage ist, besteht ein Zusammenhang dieser Phänomene und dem Anstieg der Radioaktivität in unserer Umwelt? Bitte antworten Sie ! !
Es ist nicht an uns, den Beweis hierfür zu führen. Es ist Ihre Aufgabe zu beweisen, dass kein Zusammenhang zwischen einer sich erhöhenden radioaktiven Belastung und der Gefährdung unserer Gesundheit besteht.
Mütter gegen Atomkraft e.V. (Hg.), Reden gegen die WAA, München 1988, 9.