Materialien 2014
rettet das künstlerhaus
Vor allem Bewohnerinnen und Bewohner der Lerchenau sind bei der Demo anwesend. Trompe-
tensignale ertönen, ein Gedicht beschäftigt sich mit der Raiffeisenbank und deren „wohltätiger“ Stiftung. Der Redner warnt davor, dass Einleger ihre Gelder aus der Genossenschaftsbank zurück-
ziehen könnten. Ganz selbstverständlich befinden sich bei der Kundgebung auch Abgeordnete der FDP und der CSU. Ihre Haltung ist alles andere als die von politischen Eliten. Nein, sie bewegen sich wie Fische im Wasser, sind Mitbürger, die sich um die Belange ihrer Mitbürger kümmern. Dieses Signal wird wahrgenommen und verstanden. Dass die anwesenden Abgeordneten der eta-
blierten Parteien sich selbst so wahrnehmen, ist evident. Ihre Motivlage ist weder zynisch noch taktisch. Diese Symbiose zwischen Gewählten und Wählern bleibt erfolgreich, solange die Mehr-
heit den fatalen Gegensatz nicht erkennt zwischen Parteien, die die herrschende zerstörerische Wirtschaftsweise und das analoge politische System verteidigen, und Repräsentanten der Parteien, die gerade die Auswirkungen dieser herrschenden Strukturen kritisieren und dagegen protestieren. Abgesehen davon wäre es natürlich ein Erfolg, wenn das Künstlerhaus gerettet würde.
Text und Bilder: Richy Meyer