Materialien 2015

TTIP stoppen! KLIMA retten! ARMUT bekämpfen!


Fotos: Cornelia Blomeyer (www.cornelia-blomeyer.de)



Das Transparent, über dem die DDR-Fahne schwebt


„Die Welt muss gerettet werden. Und zwar JETZT!“
Auf deutschem Boden darf kein Hühnchen gechlort werden!


Volker


„… Mein ganzes Leben soll ich immer nur vernünftig sein,
ja Gewalt ist keine Lösung, das redet ihr mir ein.
Mein ganzes Leben hab ich immer friedlich protestiert,
bin mit Trillerpfeifen durch die Straßen marschiert.
Und jetzt bin ich Steineschmeißer, voller Wut.
Steine schmeißen, das tut gut.
Steine schmeißen, ja endlich habe ich den Mut dazu …“
sang im Jahr 2001 die Gießener Electropunk-Band MONO FÜR ALLE. Siehe
www.magistrix.de/lyrics/Mono%20f%C3%BCr%20Alle/Steineschmei-er-118900.html
und https://www.youtube.com/watch?v=AjgZSABw5C4.


GROSSdemonstrationen: heute mit weniger Polizei, denn das temporär demonstrierende
Wahl- und Demovolk darf nicht zu sehr verschreckt und muss bei Laune gehalten werden


Am Isartor stehen Polizisten neben einem lustigen Tisch. Die dargebotenen Getränke sind nicht für’s Demovolk („die können sich selber was mitbringen“), sondern für die Kolleg*innen („die können sich selber nichts mitbringen, weil sie eh schon so viel schleppen müssen“). Ich frage, warum so wenige Polizist*innen da sind. Der freundlich lächelnde Beamte ist in Plauderstim-
mung. Diese Demo sei bereits im Voraus als „friedlich“ kategorisiert worden. Deswegen wurde das Polizeiaufgebot „abgespeckt“. Er sei aus Hamburg nach München beordert worden. Das gäbe viele Überstunden.


Wasser für das Volk


Baby mit Ohrenschutz-Kopfhörern


Mit „Küßchen, München“ verabschieden sich die Mannen von Rainer von Vielen (www.rainervonvielen.de/) in gleißender Sonne vom Publikum vor der Protest-
bühne am Stachus. Sie laden für ihr abendliches Konzert ins Feierwerk ein. „Der
Eintritt für friedlich protestierende Menschen ist frei.“


Text und Fotos: Felicitas Hübner


Vor mir geht ein Rentnerehepaar. Sie mit aufrechtem Gang und sehr kurz geschnittenen weißen Haaren, er etwas gebeugt und mit schütterem Haar unter einer Mütze. Beide halten sich an der Hand. Sprechchöre sind verstummt, daher ist zu verstehen, was sie sagen. Sie: „Wir sind 40.000, hat der Redner gesagt. Das ist enorm.“ Er: „Morgen wird im Bayrischen Fernsehen mit bedauern-
dem Unterton gesagt, Tausende haben demonstriert und zwar friedlich.“ Sie: „Ja, eine kurze Notiz wird das sein, das wars dann, und die darauf folgenden Aufreger lassen diese Demonstration gleich wieder vergessen.“ Er: „Darüber reden wir schon ewig. Das ist völlig sinnlos, was wir hier tun.“ Sie: „Dann nenn mir endlich Alternativen! Was sollen wir tun?“ Er: „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das hier ist eine friedliche, familienfreundliche, harmlose Latschdemo. Alle sind damit zufrieden und jucken tut das niemanden.“ Sie: „Warum sind wir dann hier?“


Text und Fotos: Richy Meyer

Überraschung

Jahr: 2015
Bereich: Internationales