Flusslandschaft 2015
Stadtviertel
Auf dem Wiener Platz in Haidhausen geht die Angst um. Da sie den EU-Richtlinien nicht genügen, sollen die Standl bis 2017 abgerissen werden. Ein neu geplanter Rundbau würde die Standl vom Platz abgrenzen, auch geplante kleine Doppelhäuschen würden das gegenwärtig etwas unüber-
sichtliche, aber positive Flair aufheben. Die Standlbesitzer fordern in einer Petition, dass der Markt in der jetzigen Form erhalten bleibt.
Im Sommer wird das Wochenende für die AnwohnerInnen der Isarauen und des Flaucher zu einer Zumutung. Massen grillen, feiern, lärmen. Wer in der Frühe spazieren gehen will, stapft über Fla-
schen, Plastiktüten und Müll.
Am Dienstag, 28. Juli, kommt es in der Sitzung des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann in der Seidlvilla am Nikolaiplatz zum Eklat. Anwohner der südlichen Fröttmaninger Heide in Frei-
mann fühlen sich durch die Auflagen der Regierung von Oberbayern, die das Areal 2012 zum Na-
turschutzgebiet erklärt hat, gegängelt. Die Regierung hat zwar acht Veranstaltungen zur Bürger-
beteiligung organisiert, aber nach Meinung der Anwohner, die die Heidelandschaft auch als Naher-
holungsgebiet fordern, nicht einen der vorgeschlagenen Kompromisse umgesetzt. Die Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP läßt Einwendungen von etwa 20 empörten Bürgerinnen und Bürgern nicht zu und beschließt die Umsetzung des vorliegenden Konzepts der Regierung von Oberbayern.
Die Lärmbelastung im Münchner Norden nimmt weiter zu. In der Lerchenau führt eine Bahn-
strecke mitten durch die Siedlung. Pro Stunde fahren in den Stoßzeiten hier acht Züge. Jetzt plant die Deutsche Bahn mit der Öffnung der „Feldmochinger Kurve“ den Verkehr zu „optimieren“. AnwohnerInnen fordern Lärmschutzmaßnahmen.
Auch die Verkehrsbelastung nimmt im Münchner Norden weiter zu. BMW expandiert, Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter des Konzerns fahren mit dem Ffz zur Arbeit, die Straßen sind verstopft, Lärm und Gestank gehen den Anwohnerinnen und Anwohnern gehörig auf die Nerven.
Das Zehentbauerhaus an der Lerchenauerstraße in der Lerchenau soll einer Bankfiliale weichen. Der Bürgerverein will, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt wird. Das Bayerische Landes-
amt für Denkmalpflege lehnt dies ab, am Montag, 23. November, kommt aber um 15 Uhr der Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst zu einer Ortsbesichtigung. Dabei demonstrieren Lerchenauer Bürgerinnen und Bürger gegen den Abriß des Hauses.
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Hier stand das Zehentbauerhaus, Aufnahme vom 4. März 2018.
Ende März 2016 läuft für Neuhausens letztes Kino, das Maxim in der Landshuter Allee 33, der Mietvertrag aus. Sigi Daiber, der seit 37 Jahren das Kino führt, meint, eine Miete, die dem Markt-
wert angepasst werde, könne er nicht mehr zahlen, maximal 10 Prozent mehr, aber dann sei Schluss. Die Frage drängt sich auf: Wieviel ist das Kino der Stadt wert?2
Durch Unterföhring quälen sich jeden Tag vor allem beim Berufsverkehr 24.000 Fahrzeuge auf der Münchner Straße Richtung Ismaning oder München. Es ist laut, die Luft wird verpestet, den An-
wohnerinnen und Anwohnern reicht es.
1 Foto: Franz Gans
2 Siehe www.maxim-kino.de.