Flusslandschaft 2015
Bäuerinnen und Bauern
1. September: Derzeit gibt es zwischen 26 und 28 Cent pro Liter Milch für den Landwirt, vor einem Jahr waren es noch knapp 40 Cent, mit denen knapp wirtschaftlich gearbeitet werden konnte. Um auch in Zukunft nicht rote Zahlen zu schreiben, müssen sie den Bestand ihrer Kühe aufstocken. Er-
gebnis: Noch mehr Milch kommt auf den Markt. Viele der rund 80.000 Milchbauern in Deutsch-
land bangen um ihre Existenz, weil ihre Einnahmen aus der Milchproduktion in diesem Jahr mas-
siv zurückgehen. Seit 2014 ist der Auszahlungspreis, den sie von den Molkereien erhalten, um mehr als zehn Cent pro Liter Rohmilch gefallen. Am Montag, 24. August, beginnt deshalb eine Staffelfahrt von Aurich durch ganz Deutschland nach München. Milchbauern aus Bayern und anderen Regionen Deutschlands haben sich zu einer Großkundgebung in München versammelt. Mit vielen Traktoren sind sie in die Innenstadt gefahren. Die Aktion ist der Abschluss einer bun-
desweiten Sternfahrt. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) macht für den Preisverfall das derzeitige Überangebot an Milch verantwortlich und fordert ein vorübergehendes Verbot der Überproduktion durch die Europäische Union sowie einen Mindestpreis von 40 Cent. Auf Transparenten wie „Milchmarkt gestalten statt Krisen verwalten“ und „Wer Bauern quält, wird nicht gewählt“ werfen die Landwirte der Politik vor, der Entwicklung tatenlos zuzusehen und da-
mit Existenzen zu vernichten.