Materialien 2016

gegen das ausgrenzungsgesetz


Vor dem Gewerkschaftshaus beobachten sich während der Auftaktkundgebung
zwei Gruppen, die zumeist schwarz gekleidet sind.


Vom Dach des Gewerkschaftshauses entrollt sich ein Banner. Polizisten eilen herbei.


Um die Aufmerksamkeit bei den Kundgebungsteilnehmern zu erhöhen, entzünden die kletternden Aktivisten Böller und Silvesterraketen. Ein Polizist telefoniert mit der Einsatzzentrale: „Sie haben vom Dach ein Banner entrollt. Text: ‘Klassenkampf statt Vaterland’. Dazu haben sie ein Feuerwerk angezündet.“ Am Eingang zum Gewerkschaftshaus stellen sich mehrere Beamte auf. Ein Demon-
strant: „Sie dürfen hier nicht rein, Sie haben nicht das Hausrecht!“ Ein Polizist: „Und Sie schon gar nicht!“ Ein Polizist zu seinem Nachbarn: „Die Linken werden das Haus verteidigen, wenn wir rein wollen.“


Ein Demonstrant verteilt einen gut gemeinten Aufkleber, der eine Demonstrantin zum Nachden-
ken motiviert: „Hier stimmt ja gar nichts! Dieser Staat ist vor allem sicher in der Überwachung seiner Untertanen, beim tollen Begriff „tollerantest“ sind wir tolerant, auch wenn wir Linken von Toleranz seitens der Bourgeoisie wenig verspüren, wohlhabenD sind immer weniger, die vielen werden ärmer, und demokratisch ist es nicht, wenn wir alle vier Jahre unsere Stimme abgeben dürfen, damit wir sie dann nicht mehr haben. Das eine stimmt: Dieser Staat ist ein rechter Staat. Wir brauchen also schon Alternativen, nur nicht DIE Alternative.“


Wie immer wird der so genannte Schwarze Block schwer bewacht und gründlich beobachtet.


Die Botschaft ist klar. Der Beamte denkt sich: „Will ich arbeitslos werden?“


Text und Bilder: Günther Gerstenberg

Überraschung

Jahr: 2016
Bereich: Flüchtlinge