Flusslandschaft 2017

Frauen


Am 14. Februar findet auf dem Marienplatz die Veranstaltung „One Billion Rising“ von 15.30 bis 17.30 Uhr statt, ein weltweiter Tanzflashmop gegen Gewalt an Frauen, der dieses Jahr in München aus gegeben Anlass unter dem Begriff „Solidarität mit den Frauen auf der Flucht“ stattfindet. OBR wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert: Die „Billion“ bedeutet 1 Milliarde und bezieht sich auf die UN Statistik, dass weltweit jede dritte Frau vergewaltigt oder geschlagen wird, das sind eine Milliarde Frauen. Seit 2012 ist die One-Billion-
Rising-Kampagne die größte globale Massenaktion, die für die Beendigung von Gewalt an Frauen eintritt mit mehr als Zehntausend Veranstaltungen in etwa 190 Ländern.1
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Noch bis zum 5. November protestieren Abtreibungsgegner des Vereins EuroProLife unter dem Motto „40 Tage für das Leben“ gegen die Klinik von Friedrich Stapf an der Hans-Stützle-Straße beim S-Bahnhof Freiham. Unterstützt wird der Verein von den Christdemokraten für das Leben (CDL), der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) und der Arbeitsgemeinschaft Lebensrecht München (ALM). Sie klagen an, dass „an jedem Werktag in Freiham etwa 20 ungeborene Kinder abgetrieben werden“, wie es in einem Aufruf heißt. — Die so genannten Lebensschützer haben vermutlich noch nie darüber nachgedacht, dass unerwünschte Kinder häufig eine lieblose Kindheit haben, dass sie daher häufig neurotisch sind und ihre Gewalterfahrungen wieder in Gewalt umsetzen. Die so genannten Lebensschützer sind daher mitverantwortlich für Gewalttaten in unserer Gesellschaft.

Nimmt man die Europäische Vergleichsstatistik EU-SILC zum Maßstab, dann stieg deutschland-
weit die Armutsgefährdungsquote von über 65-Jährigen von 15 Prozent in 2008 bis auf 17,6 Pro-
zent in 2016. Während das Armutsrisiko von Frauen im Seniorenalter 2016 bei 20,1 Prozent lag, betrug es bei Männern 14,9 Prozent. Das Armutsrisiko von männlichen Senioren lag damit noch unter dem durchschnittlichen Armutsrisiko in Deutschland von 16,5 Prozent. Ebenso ist die Inan-
spruchnahme der Grundsicherung im Alter bei Männern und Frauen unterschiedlich. Im Dezem-
ber 2017 nehmen 316.425 Frauen und 227.665 Männer diese Leistungen in Anspruch. So sind mehr als 58 Prozent der Leistungsbeziehenden Frauen. Besonders von Armut betroffen sind Al-
leinerziehende. Zu über 90 Prozent sind das Frauen. Ihr Armutsrisiko lag 2016 bei 32,5 Prozent. 40 Prozent der Alleinerziehenden bezog nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit Leistun-
gen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Das Risiko von Altersarmut steigt, wenn nicht genügend Rentenansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung erworben werden bzw. auch andere Formen der Altersvorsorge nicht greifen. Dies betrifft oftmals Frauen, die wegen der Kinder jahrelang nicht oder nur in Teilzeit arbeiten konnten.

Fast 140.000 Menschen, 82 Prozent davon Frauen, werden mit der Erweiterung um die Deliktsbe-
reiche Nötigung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Zwangsprostitution in diesem Jahr Opfer von häuslicher Gewalt, 68 Prozent der Täter sind deutsche Staatsangehörige.3


1 Cornelia Blomeyer hat beim „one billion rising“ fotografiert.

2 Fotos: Richy Meyer

3 Siehe https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2017.html;jsessionid=47B3E307DEB2069E2E1CDB32FCE93AD8.live2291?nn=63476.

Überraschung

Jahr: 2017
Bereich: Frauen