Materialien 2019
Schluss mit der türkischen Aggression – Kein Krieg in Nordsyrien!
Die Vorbereitungen der türkischen Besatzungsarmee für eine großflächige militärische Invasion gegen Rojava laufen weiter: die Drohnen zur Luftaufklärung sind deutlich zu hören, die türkische Armee baut weiter ihre Stellungen an der Grenze aus und hat ihre Artillerie einsatzfähig gemacht. Die Howitzer sind bereit zum Feuer. Nach dem sich Erdogan längere Zeit in Schweigen gehüllt hatte, inszenierte er sich bei einem Live-Auftritt im türkischen Fernsehen vor wenigen Tagen. Er sprach offen vom baldigen Beginn einer Militäroperation im Osten des Euphrats und nannte dies „Endlösung für den Terror“. Die türkischen Medien, auf Hochtouren laufend, liefern die notwendi-
ge nationalistische Stimmungsmache und überschlagen sich in Berichten über die Angriffspläne. Vernichtungsphantasien werden offen im Fernsehen präsentiert. Auch auf Twitter haben die Pro-
pagandaaktivitäten des türkischen Geheimdienstapparates zugenommen, gefälschte Videos wer-
den gesät.
Das Erdogan-Regime befindet sich sowohl innen- als auch außenpolitisch in der Krise. Um aus dieser verfahrenen Situation herauszukommen, sucht die Türkei auf internationaler Ebene nach Erlaubnis, um Nord- und Ostsyrien zu besetzen. Ankara muss zwischen den Interessen Russlands, des Irans, der syrischen Regierung in Damaskus und des NATO-Partners USA hin- und her manö-
vrieren. Die Genehmigung für einen weiteren Einmarsch in Syrien haben die Amerikaner bisher noch nicht gegeben. Die Spannungen und Widersprüche zwischen den unterschiedlichen imperia-
listischen Kräften können aber jederzeit zu einer dramatischen Veränderung der Lage führen und es liegt auf der Hand, dass die Amerikaner die Situation für sich nutzen, um der Demokratischen Föderation ihre Politik aufzuzwingen. Für die Amerikaner ist Nordsyrien die größte Trumpfkarte gegenüber der Türkei. Es sollte nicht vergessen werden, dass Washington Ankara seit Jahren grü-
nes Licht gibt, sowohl im Luftraum wie auch mit Bodentruppen im Nordirak nach Belieben zu wüten. Die Besatzung Südkurdistans erfolgt mit Zustimmung der USA und ist Teil der Strategie die kurdische Befreiungsbewegung zu zerspalten.
Die Operation Kralle 2 im Nord-lrak, welche das Ziel hat die Guerilla in den freien Bergen zu zer-
schlagen und Südkurdistan zu besetzen, wird täglich ausgeweitet. Die türkischen Besatzungspläne werden immer offener von den südkurdischen Regierungspartei PDK (Barzani) unterstützt. Die türkische Besatzung wird in Südkurdistan in gemeinsamen Operationszentren der Regierungspar-
tei PDK und dem türkischen Geheimdienst MIT koordiniert. Die Angriffe auf Südkurdistan müssen auch als Vorbereitung auf einen Angriff gegen Rojava gewertet werden, sodass ein Angriff von möglichst vielen Richtungen erfolgen kann. Die Vorbereitungen gegen einen türkischen Angriffs-
krieg laufen auf Hochtouren. In den Grenzregionen von Gire Spi und Kobani finden weiter menschliche Schutzschildaktionen statt, an denen sich Tausende Menschen beteiligen. In allen Regionen der betroffenen Gebiete finden Versammlungen in den Räten und Kommunen statt. Die Bevölkerung ist bereit gemeinsam mit den Verteidigungseinheiten YPG/YPJ und den Demokrati-
schen Kräften Syrien (OSD) ihre Revolution und ihre Freiheit zu verteidigen.
Wir rufen alle demokratischen und revolutionären Kräfte auf sich weiterhin auf einen möglichen Angriffskrieg gegen Rojava vorzubereiten! Die militärische, wirtschaftliche und diplomatische Zusammenarbeit zwischen der Türkei, den USA, der NATO und den europäischen Staaten muss aufgedeckt und politisch angegriffen werden.
Keine Unterstützung für Erdogan, sein Regime und seinen Krieg!
Keine Waffenlieferung und keine finanzielle oder politische Beihilfe zur türkischen Vernichtungs-
politik!
Solidarität mit den Volksverteidigungseinheiten in Nordsyrien!
8.8.2019
KON-MED – Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland
weiterführende Informationen: www.civaka-azad.org
z. akmese / Westendstr. 101 / 80339 München