Materialien 1994
Die Ordnung der Pässe
Zu einer Soziologie des Fußballs
„… das alles ist nicht uninteressant und nicht unfruchtbar.“
Niklas Luhmann
In der fortgeschrittenen Moderne geht die gesellschaftliche Produktion von Fußballspielen syste-
matisch einher mit der Produktion von Toren. Entsprechend werden die Verteilungsprobleme und -konflikte der Industriegesellschaft überlagert durch die Probleme und Konflikte, die aus der Pro-duktion, Definition und Verteilung fußball-technisch produzierter Tore entstehen. Kein aufmerksa-mer Beobachter der unbekannten Gesellschaft, in der wir leben, mag wohl bestreiten, dass das so-ziale Phänomen „Fußball“ nicht nur für TSV 1860-hörige SoziologiestudentInnen von einer prak-tischen Relevanz und theoretischen Ergiebigkeit ist, die in keinem Verhältnis zur bisherigen Beach-tung in der Fachdiskussion steht.1
Es bleibt also wieder einmal zu konstatieren: „Die Soziologie steckt in einer Theoriekrise“ (Luh-
mann 1984: 7). Doch anstatt das nun wortreich zu beklagen und darauf zu verweisen, dass das alles selbstverständlich schon bei Georg Simmel steht, soll in diesem Beitrag der Versuch unternommen werden, aus dem soziologischen Theoriebestand Werkzeuge zum besseren Verständnis des Hand-
lungsgefüges „Fußball“ zu gewinnen.2 Phänomenologisch steht zu Beginn einer solchen Untersu-
chung die offensichtliche Beobachtung, dass sich in diesem Spiel alles um ein Ding dreht und die-
ses wiederum unaufhörlich um sich selbst:
Der Ball
In der Alltags- und allsamstäglichen Sportschauanschauung ist der Ball „zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt“ (Marx 1969: 49). Darüber hinaus ist er jedoch – zumindest für die Teilnehmer3 – beseelt (er braucht schließlich eine „gute (Ball-)Behandlung“) und immer wieder Gegenstand von Projektionen und Wahrnehmungverschiebungen („gib her die Pille“, „rübba mit de Kirsche“). Im Spiel wird er zum Fetisch: auch wenn es eigentlich nichts mehr zu gewinnen gibt, bleibt „Ball-Be-
sitz“ eine abstrakte Motivation, um über die In-Besitz-Nahme der (überaus knappen) Ressource Ball immer neue Kämpfe zu entfachen. Alle Geschichte der Fußballspiele ist die Geschichte von Zweikänpfen.
Zur Genealogie des Fußballs
Auch wenn die Existenz eines Begriffs noch wenig über die Beschaffenheit des bezeichneten Ge-
genstands aussagt, verweist sie doch auf Einheitlichkeit und Kontinuität der benannten Praktiken. Somit bleibt das Auftauchen des Begriffs „Fußball“ im England des 14. Jahrhunderts ein wichtiges Datum in der Zivilisationsgeschichte. Der damaligen Obrigkeit war das Spiel in seiner wilden, un-
gezähmten Form verhasst. Dementsprechend wurde es immer wieder verboten – oder zumindest versucht, dies zu tun. So zum Beispiel König Edward II. in einem Erlass:
„1314. Proklamation, verkündet zum Erhalt des Landfriedens … Alldiweil unser Herr und König in einem Krieg gegen seine Feinde gen Schottland zieht und uns besonders befohlen hat, seinen Frie-
den strengstens zu wahren … und alldiweil in der Stadt großer Aufruhr ist, durch gewisse Zusam-
menrottungen, die von großen Fußball-Spielen auf den öffentlichen Plätzen herrühren, wodurch viel Übles – was Gott verhüten möge – entstehen könnte, befehlen wir also und gebieten hiermit im Namen des Königs, dass, bei Strafe der Einkerkerung, dieses Spiel fürderhin nicht mehr inner-
halb der Stadt gespielt werde …“ (zit. n. Elias & Dunning 1985a: 85)
Zahlreiche Verdikte der Obrigkeit konnten dem Vergnügungstrieb der Massen allerdings keinen Einhalt gebieten. Als Form institutionalisierter Gewalt konnten sich die Fußball-Spiele allem An-
schein nach gut in die mittelalterliche (Un-)Ordnung einfügen, die einen weitgehenden Gewalt-
verzicht heutiger Tage nicht kannte: „man war herzlicher und gewalttätiger“ (ebd.: 91). Spannun-
gen zwischen sozialen Gruppen wurden direkter ausgetragen, eben auf dem „Spiel“-Feld statt in der Wahlkabine.
Unter den Begriff „Fußball“ fielen im Mittelalter noch unterschiedlichste Praktiken, deren Form weder schriftlich fixiert noch an verschiedenen Orten einheitlich gefasst war. Das gemeinsame Element scheint sich vielmehr auf das Spielgerät zu konzentrieren – man spielte mit dem Fußball, nicht Fußball. Die Kontrolle der wenigen überlieferten „Spielregeln“ oblag nicht einem Schieds-
richter4, sondern allein den Beteiligten. Dass der entsprechende „Aushandlungsprozess“ von handfesten Auseinandersetzungen geprägt war, versteht sich von selbst, da der nur wenig be-
schränkte Kampf zum Kern aller altertümlichen Wettkampfspiele gehörte. Hinter ihm traten an-
dere Momente des Spiels völlig in den Hintergrund, z.B. Sieg oder Niederlage, für die es oftmals kein eindeutiges Kriterium5 gab. Es war einfach nicht von Bedeutung, wer „gewonnen“ hat.
Der Prozess, der aus den unterschiedlichen Praktiken mit der Bezeichnung Fußball ein reguliertes System ballbezogener Interaktionen6 formte und sich dabei selbst die gezähmten Subjekte der Ausübung („Fußballspieler“) schuf, setzte sich erst später mit der Entfaltung der modernen Ge-
sellschaft durch. Hier kann der Fußball nicht isoliert von anderen sportlichen Praktiken untersucht werden: er gewinnt seine Bedeutung erst im Zusammenhang mit all den anderen sports, mit denen er Merkmale teilt und von denen er unterschieden werden kann – „in other words, to understand a sport, whatever it may be. one must locate its position in the space of sports“ (Bourdieu 1988: 153). Die zunehmende Verdrängung ungebremster Emotionalität7 und körperlicher Gewalt aus dem Sport fügt sich dem gesellschaftlichen Zivilisationsprozess ein, der den Ausbruch von Affekten und Gewalt durch Kontrolle und die Institutionalisierung einer effektiven Selbstzwangapparatur ver-
hindert.8
In ihrer Funktionalisierung der Körper für „Erfolge“, „Leistungen“ und „Siege“ eigneten sich die sportlichen Praktiken besonders, diese Vereinnahmung und Zivilisierung zu gewährleisten – die Rede von einer sportlichen Disziplin gewinnt hier ihre unmissverständliche Bedeutung: das sport-
liche Wissen um den Körper arbeitet in dessen Disziplinierung an der „Schaffung eines Verhältnis-
ses, das in einem einzigen Mechanismus den Körper um so gefügiger macht, je nützlicher er ist, und umgekehrt" (Foucault 1977: 176). Die Moderne schafft sich ihre zuverlässigen Menschen be-
kanntlich auf dem Wege der „guten Abrichtung“ in vielerlei total netten Institutionen, die entgegen so mancher kritischen Betrachtung nicht primär auf die Psyche des Menschen, sondern vielmehr auf die Einschreibung sozialer Verpflichtungen durch die – ungleich effektivere – Codierung der Körper abzielen:
„sport – as all disciplines in all total or totalitarian institutions, such as convents, prisons, asylums, political parties etc. – is a way of obtaining from the body a form of consent that the mind could refuse, that one will best manage to understand the use that most authoritarian regimes make of sports“ (Bourdieu 1988: 161).
Die sich daraus ergebende These ist: das, was Mead (1973) als Paradigma der Identitätsbildung des Menschen zur anthropologischen Konstante verallgemeinerte – den Übergang vom selbstzentrier-
ten play zum koordinierten, durch wechselseitige Rollenübernahme gekennzeichneten game – ist faktisch nichts weiter als das Ergebnis eines Modernisierungsprozesses, der sich in solchen geord-
neten Wettkampfspielen die zuverlässig disziplinierten Individuen schafft. So ist der Sport, der sich von seinen kriegerischen Ursprüngen9 gelöst hat, ebenso wie die Politik immer noch „wenn schon nicht die Fortsetzung des Krieges, so doch des militärischen Modells …: als grundlegendes Mittel zur Verhütung der bürgerlichen Unordnung“ (Foucault 1977: 217).
Wie ist dieser effektive Einsatz der Techniken des Körpers zu erklären – und vor allem: warum beteiligen sich die Menschen auch noch so begeistert10 daran, sich selbst zu disziplinieren? Eine erste Motivation entsteht aus der Besetzung des Körpers mit Schemata der Warenästhetik, deren Erreichen durch sportliche Übungen in Aussicht gestellt wird:
„Manipulated by the hedonistic iconography of consumer culture, the discourses of sport, leisure, and health are clearly directed at the body. We are dominated by the desire to look young, healthy, and beautiful and to be exciting“ (Andrews 1993: 161).
Doch an diesem Punkt kommen wir zum eigentlichen Thema zurück. Denn nicht die hier ange-
sprochenen selbstbezogenen Körperbe-Arbeitungsprozeduren der (post-)modernen Körperkultur11 sind evolutiv erfolgversprechend, sondern die SPIELE.
Das Spiel
Das SPIEL bemächtigt sich der spielenden Körper und bindet sie in seinen Eigen-Sinn.12 Jede Reflexion über Sinnbezüge außerhalb des SPIELS muss notwendig vermieden werden (was die meisten Fußballprofis offensichtlich schaffen, wenn man sich manche sinnlose Äußerung nach dem SPIEL-Ende vergegenwärtigt). Die spielenden Körper müssen in der illusio des SPIELS ihre Bestimmung finden, der Satz „es ist doch nur ein Spiel“ beendet dasselbe. Die bewusste Entschei-
dung zur Teilnahme an einem SPIELS impliziert die Anerkennung der Spielvoraussetzungen, der „doxa“ (Bourdieu 1987: 126), die alle sinnvollen Praktiken festlegt. Zu einem besonderen Problem wird hierbei die REGEL, die SPIEL und Disziplin im Spieler verbindet. Dass die „Illusion der Re-
gel“ (Bourdieu 1976: 203 ff.) das Zustandekommen eines Fußballspiels letztendlich nicht erklären kann, wusste der gut informierte Sportschau-Seher lange vor dem französischen Soziologen. Denn schon das durchschnittliche SPIEL gewinnt seine Qualität gerade aus der Nichtbeachtung system-
immanenter13 wie externer14 „REGELN“, die sich in zwei Arten unterscheiden lassen:
a) Die expliziten sind zweifellos die unwichtigeren. Zwar gibt es einen (sogar weltweit verbindli-
chen) Regelkanon, doch bildet dieser Text höchstens ein extrem unterdeterminiertes Material für die Interpretation durch den hermeneutisch geschulten Fußballer – was heißt denn schon: „keine Aussicht mehr, den Ball zu treffen“?
„Eine Regel steht da, wie ein Wegweiser. – Lässt er keinen Zweifel offen über den Weg, den ich zu gehen habe? Zeigt er, in welche Richtung ich gehen soll, wenn ich an ihm vorbei bin; ob der Straße nach, oder dem Feldweg, oder querfeldein? Aber wo steht, in welchem Sinne ich ihm zu folgen habe; ob in der Richtung der Hand, oder (z.B.) in der entgegengesetzten? – Und wenn statt eines Wegweisers eine geschlossene Kette von Wegweisern stünde, oder Kreidestriche auf dem Boden liefen, – gibt es für sie nur eine Deutung? – Also kann ich sagen, der Wegweiser lässt doch keinen Zweifel offen. Oder vielmehr: er lässt manchmal einen Zweifel offen, manchmal nicht.“ (Wittgen-
stein 1984: 288)
b) Handlungspraktisch relevant sind vor allem jene impliziten REGELN, die sich die Akteure selbst zur wechselseitigen Koordination ihrer Aktionen konstruieren. Diese müssen weitaus weniger for-
mulierbar als vielmehr praktizierbar sein. Ihre Beherrschung in modo operandi, erworben durch Training, Beoachtung, Praxis ist kulturelles Kapital. Erst die Fähigkeit, sich des im rationalisti-
schen Kalkül nicht mehr rekonstruierbaren15 praktischen Sinns effektiv zu bedienen, macht den SPIELER aus:
„Ein Spieler, der im Spiel aufgeht, vom Spiel gepackt ist, stellt sich nicht auf das ein, was er sieht, sondern auf das, was er vorhersieht, was er in der unmittelbar wahrgenommenen Gegenwart be-
reits vorausblickend erfasst, indem er nämlich den Ball nicht dorthin abgibt, wo sich sein Mittel-
stürmer gerade befindet, sondern an den Punkt, den dieser – vor dem ihn deckenden gegnerischen Verteidiger – sogleich erreichen wird. Dabei nimmt er Vorwegnahmen der gegnerischen Mann-
schaft, oder gar, wie beim Täuschen, Vorwegnahmen von Vorwegnahmen vorweg.“ (Bourdieu 1987: 149)
Die prototypische Anwendung dieser Antizipation ist natürlich die Abseitsfalle, die ein hochkom-
plexes System von wechselseitig interdependenten Erwartungserwartungen (und Erwartungen bezüglich dieser) und entsprechenden Anschlussmöglichkeiten (z.B. „Abseits“ oder „Tor" – oder auch: „Doppelpass“16) darstellt. Im distanzierten Blick des Zuschauers mag sich diese prozessuale Abstimmung dann als regelhaftes Verhalten darstellen und auf REGELN basiert erscheinen. Da-
raus aber auf die generative Kraft objektiver REGELN zu schließen, hieße „die theoretische Sicht der Praxis für das praktische Verhältnis zur Praxis auszugeben, … der Praxis das Modell zugrunde zu legen, das man zu ihrer Erklärung erst konstruieren muss“ (ebd.: 148). Die Beobachtbarkeit der Struktur des Spiels ergibt sich also erst aus der Perspektive eines weiteren Glieds der Analyse:
Der Zuschauer
Der Zuschauer beobachtet. Und er (oder sie) handelt (z.B. schwenkt er/sie den Freundschafts-Fan-Schal). „Dies ist möglich, weil Handeln und Beobachten sich wechselseitig nicht zwingend aus-
schließen. Vor allem in sozialen Situationen“ – zum Beispiel einem Fußballspiel – „(und erst recht in komplexen sozialen Situationen)“ – wie einem Spiel zwischen 1860 und dem (Scheiß!-) FC Bayern München – „wird nahezu zwangsläufig beides zugleich ermöglicht, weil die Erfordernisse der Kommunikation es ausschließen, dass alle Beteiligten zugleich handeln“ – es dürfen daher auch nur 22 Spieler auf den Platz. „Somit gibt es ständig fluktuierende Verteilungen von Hand-
lungs- und Beobachtungschancen, beides kommt nebeneinander vor und greift ineinander, sobald Beobachtung kommuniziert“ – ‚TOR!‘ – „oder sogar beobachtet wird“ – ‚nein, der Schiri hat Ab-
seits gesehen‘ (Luhmann 1904: 407).
Doch die Rolle der Zuschauer beschränkt sich nicht auf ein folgenloses (oder zumindest in seinen Folgen nicht genau bestimmbares) Fluktuieren zwischen Beobachtung und Handlung. Als Teil der sozialen Figuration Fußballspiel, in die – wie auch Elias & Dunning (1986a) herausstellen – mehr als nur die gerade ballführende Mannschaft einzubeziehen sind, nehmen sie Anteil an der Ord-
nungsfunktion des SPIELS. Als aggregierte, zum großen Teil nur noch medial präsente Agenten der Überwachung spannen sie die Spieler ein in ein permanentes Netz der Überprüfung und Be-
wertung ihrer Handlungen. Mit Super-Slow-Motion und einer Kamera an jedem Punkt des Spiel-
feldes wird ein mediales Panopticon errichtet, das jede (Un-)Tätigkeit auch noch zu einem späte-
ren Zeitpunkt sanktionsfähig macht. Der generalisierte Zuschauer (vulgo: „Super-Berti“) zwingt zur Dauerleistung. Doch wer meinte, damit säße der Zuschauer in einer besonders vorteilhaften Position und sei den Kämpfen des SPIELS enthoben, irrt. Er ist nicht nur permanentes Objekt der Beobachtung (3. Ordnung) aller anderen Zuschauer17, sondern in die Maschinerie zur Erzeugung des Fußballspiels eingeschlossen, die nur noch sich selbst bewegt – und ab und zu den Ball: „Wir sind nicht auf der Bühne und nicht auf den Rängen, sondern eingeschlossen in das Räderwerk der panoptischen Maschine, das wir selber in Gang halten – jeder ein Rädchen“ (Foucault 1977: 279).
Boris Holzer
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Anmerkungen:
1 Nicht nur aufgrund der weltweiten gesellschaftlichen Relevanz (Fußball-WM!) – auch philosophisch ist hier einiges nach-
zuholen: man denke nur an Edmund Husserls „eidetische Reduktion“, die zweifellos Sepp Herberger mit seinem Satz „Der Ball ist rund“ beispielhaft zur Anwendung brachte, indem er eine in der Realität wohl nie zu beobachtende Wesen-Heit des Balls – wann ist der schon wirklich rund – aus einer reinen gedanklichen Abstraktion gewann.
2 Nicht berücksichtigt werden konnten (Platz!) hierbei die Risikothematik (Digel 1992) und der Trend zum „eigenen Ball“.
3 Für alle Bezeichnungen von Akteuren im Spiel „Fußball“ (Spieler, Teilnehmer etc.) verwende ich im weiteren die maskuli-
ne Form. Frauen sind hierbei selbstverstärdlich mitgemeint – sofern sie mitspielen dürfen.
4 Der in dieser archaischen Form des Spiels ohne Gewaltmonopol wohl auch gefährlich gelebt hätte.
5 … was mensch gewöhnlich für eine Auszeichnung der Post-Modeme hält (vgl. Bauman 1992).
6 Vgl. hierzu Paris (1983).
7 So ist heute bereits ein harmloses „Schiri, du blinde Sau“ mit einem Platzverweis belegt.
8 Vgl. hierzu Elias (1986).
9 Vgl. Elias (1986).
10 Abgesehen von nicht repräsentativen Unkenrufen nach dem Muster „Sport ist Mord“
11 Wer mag vgl. hierzu die Thematik bei Giddens (1991).
12 Denn welchen Sinn außer seinem ganz und gar eigenen sollte zum Beispiel ein Spiel der 3. Regionalliga noch haben?
13 Was ist ein langweiliger Spielzug gegen eine anständige „Notbremse“?
14 Z.B. wenn ein Spiel wieder einmal die Regeln des gesunden Menschenverstandes dadurch verletzt, dass Valencia nach einem unnachahmlichen Gestolper („Dribbling“) den Ball ins Tor befördert
15 Wie auch Esser (1988) konzediert
16 Vgl. Esser (1991).
17 Siehe Zuschauer-Praktikern, die mit Mitteln der Inquisition von der Beobachtung ephemerer Handlungen auf innere Zustände schließen wollen: Dortmunder Fans versuchen dies etwa mit dem Spruch – „Wer nicht hüpft, der ist ein Bayer“ …
Literatur: Abdrews, D.L. (1993): Desperately seeking Michel Foucaults Genealogy, the Body and critical Sport Sociology. In: Sociology of Sport Journal 10, S. 148 – 167 * Bauman, Z. (1992): Mo-
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sellschaft, Frankfurt/Main * Bourdieu, P. (1987): Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vemunft, Frankfurt/Main * Bourdieu, P. (1988): Program for a Sociology of Sport. In Sociology of Sport Journal 5, S. 153 – 161 * Digel, H. (1992): Sports in a Risk Society. In: International Review for the Sociology of Sport 27, S. 257 – 273 * Elias, N. (1986): Der Fußballsport im Prozess der Zivilisation. In: Lindner (1983), S. 12 – 21 * Elias, N. (1986): The Genesis of Sport as a Sociological Problem. In: Elias, N. & Dunning, E. (1985), S. 126 – 149 * Elias, N. & Dunning, E. (1985): Sport im Zivilisa-
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Dilemma. Zeitung am Institut für Soziologie – München 5 vom Juni 1994, 1 ff.