Materialien 2019

Keine Geschichte ohne Gewerkschaften!

Resolution des ver.di-Landesbezirksvorstands Bayern zum Haus der Bayerischen Geschichte

Am 4. Juni 2019 wurde das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte (HDBG) in Regens-
burg durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder offiziell eröffnet. Und schon im Vorfeld hatten viele gemutmaßt, dass die Staatsregierung hier nur einen sehr speziellen Blick auf diese Geschichte wirft – ein Eindruck, der sich nach der Eröffnung bestätigt hat.

Wir finden es für nicht hinnehmbar, dass allein schon das Wort „Gewerkschaften“ in der gesamten Dauerausstellung des Museums praktisch nicht auftaucht. Keine Tarifrunde, keine Demo, kein Streik, keine DGB-Bayern-Gründung vor 70 Jahren, keine einzige Einzelgewerkschaft.

In der gesamten Ausstellung kommen zwar politische Parteien und Umweltbewegungen vor, je-
doch keine Gewerkschaften. An einigen wenigen Stellen sind zwar „Arbeitervereine“ oder „Bauern-
bund“ genannt, jedoch außer den Revolutionszeiten weder Streiks noch DGB-Gewerkschaften.

Auch der erste Bayerische Ministerpräsident, Kurt Eisner, kommt in nicht viel mehr als einer Randnotiz vor. Wird hier so getan, als gäbe es in Bayern nichts Anderes als die jetzige „Staatspar-
tei“? Der Künstler Wolfgang Kastner konstatiert dazu in einem sehr kritischen Handout, dass „in Regensburg an der Donau die Geschichte staatsbayrisch auf CSU-Linie getrimmt wird“.

ver.di Bayern fordert deshalb, diesen politisch nicht tragbaren und unglücklichen Sachverhalt so schnell wie möglich zu beenden und die bayerischen Gewerkschaften in der Dauerausstellung ihrer gesamtgesellschaftlichen Stellung entsprechend dort aufzunehmen.

Beschlossen: München, den 9. Dezember 2019


zugeschickt am 12. Dezember 2019

Überraschung

Jahr: 2019
Bereich: Gedenken