Flusslandschaft 2021
Atomkraft
Zehn Jahre Fukushima. Am 26. März 2011 gingen in München trotz regnerisch-kaltem Wetter gut 30.000 Menschen auf die Straße und forderten wie in anderen deutschen und europäischen Städ-
ten einen Stop der Atomkraftwerke und eine Kehrtwende in Sache Energiepolitik. Rosi Reindl und Laurence Wuillemin veranstalten am 11. März 2021 um 18.30 Uhr eine Mahnwache auf dem Mari-
enplatz mit der Botschaft: »Nein, die Atomenergie wird das Klima nicht retten. Atomenergie ist auf der ganzen Linie ein schmutziges, tödliches Geschäft, vom Uranabbau bis zur (vermeintlichen) Be-
seitigung der radioaktiven Abfälle, von ihrer zivilen bis zu ihrer militärischen Nutzung. Im Verhält-
nis zu ihrer Gefährlichkeit trägt sie nur sehr wenig zur weltweiten Stromproduktion bei, dafür pro-
duziert sie auch Treibhausgase und hinterlässt zig Millionen Liter vergiftetes Wasser beim Uran-
erzabbau. 10 Jahre schon (nur?) sind vergangen und es ist gleichzeitig erstaunlich und erschrek-
kend festzustellen, wie schnell der Fukushima-Gau in Vergessenheit geraten ist, wie schnell es stil-
ler wurde um diese Tragödie, obwohl vor Ort nicht nur Menschen, sondern Tiere und Umwelt in Mitleidenschaft gezogen werden ganz zu schweigen vom Pazifik, der kontinuierlich verseucht wird und damit alle Weltmeere.«
Am Sonntag, 25. April, beginnt auf dem Stachus um 14 Uhr ein Gedenkmarsch anlässlich des 35. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe. Der Trauermarsch wird mit einer Glocke begleitet, wie es 1989 auf dem allerersten Tschernobyl-Marsch in Minsk der Fall gewesen ist. Viele der Demon-
strantinnen und Demonstranten tragen schwarze Kleidung; auf ihren schwarzen medizinische Masken verteilen klebt ein weißes X-Zeichen, um zu signalisieren, dass die Folgen der Tragödie ge-
heim gehalten wurden. Während des Marsches ertönt öfter eine Notsirene. Die Menschen bleiben stehen, schließen die Augen und bedecken die Ohren. Der Weg der Demonstration geht über den Maximiliansplatz, den Odeonsplatz, die Brienner Straße und die Ludwigstraße bis zum Professor-Huber-Platz.