Flusslandschaft 2021

Wiedergutmachung/Entschädigung

Während des 2. Weltkrieges raubten die Nazis in besetzten Gebieten wie Slowenien und Polen zwi-
schen 50.000 bis 200.000 Kinder, die dem Menschenbild der Nazis entsprachen: blond, blauäu-
gig, arisch. Sie galten als „gewünschter“ Bevölkerungszuwachs. Die Kinder wurden auf offener Straße entführt oder kamen aus Lagern oder waren Waisen, deren Eltern im Widerstand und von Nazis erschossen worden waren. Der Naziverein SS Lebensborn e.V., der seine Zentrale im arisier-
ten Gebäude der Israelitischen Gemeinde in München (Herzog-Max-Straße, Alte Hauptsynagoge München) hatte, sorgte für die „Eindeutschung“ der Kinder. Skrupellose SS-Juristen fälschten dort ihre Geburtsurkunden zur Verschleierung der wahren Identität: Aus dem Namen des geraubten Kindes Roman Roszatowski aus Polen wurde so der „Germane“ Hermann Lüdeking. Am 27. Janu-
ar, dem Holocaustgedenktag, fordern die „geraubten Kinder“ und ihre Nachkommen an der Ecke Herzog-Max- und Maxburgstraße um 14 Uhr Anerkennung des geschehenen Unrechts und eine Entschädigung: „SS-Schergen kassieren Kriegsopferrente! Geraubte Kinder bekommen weder eine Opferrente noch eine Entschädigung von Bayern und dem Bund! Ist das Gerechtigkeit?“1


1 Siehe www.geraubte.de.