Flusslandschaft 2001

Kapitalismus

Der Zusammenschluss Attac, bekannt geworden in den Massenaktionen gegen den Gipfel der Reichen in Genua, wird jetzt auch in München aktiv. Bereits fünfundzwanzig Personen treffen sich beim zweiten Treffen am 20. Juni.

  • Die »Attacies« lehnen die gegenwärtige Form der kapitalistischen Globalisierung, die neoli-
    beral dominiert und primär an den Gewinninteressen der Vermögenden und Konzerne ori-
    entiert ist, ab: Die Welt ist keine Ware.
  • Sie werfen die Frage nach wirtschaftlicher Macht und gerechter Verteilung auf.
  • Sie setzen sich für die Globalisierung von sozialer Gerechtigkeit, politischen, wirtschaftli-
    chen und sozialen Menschenrechten, für Demokratie und umweltgerechtes Handeln ein.
  • Sie treten vor allem für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte ein.

Das attac-netzwerk organisiert für den 20. Juli von 16 bis 18 Uhr eine „Umzingelung der Münch-
ner Börse“ am Lenbachplatz und Stachus.

Das nächste Attac-Treffen ist am 26. September um 19 Uhr, wiederum bei der Griechischen Gemeinde München: Es dreht sich um die Vorbereitung des Oktoberkongresses.

Im »Wirtschaftsbericht 2001« konkretisiert der Minister für Wirtschaft und Technologie, Werner Müller, seine »Reform«-Vorstellungen zur Privatisierung des gesetzlichen Krankenversicherung. Und es gibt noch viel, viel mehr, was privatisiert werden kann.1

Dieses Jahr verbessert die deutsche BMW-Familie um Johanna Quandt ihr Privatvermögen um 600 Millionen auf 18,4 Milliarden Dollar (21,3 Milliarden Euro), bleibt aber international nur auf Platz 12 der weltweit Reichsten. Insgesamt ist das Jahr für Deutschland dennoch außerordentlich gut. Es gibt jetzt 35 deutsche Milliardäre, sieben mehr als im Vorjahr.


1 Siehe „Lebensquell Wasser in dreckige Spekulantenfinger?“.

Überraschung

Jahr: 2001
Bereich: Kapitalismus