Flusslandschaft 1976

SPD

Der Konflikt zwischen dem linken und dem rechten Flügel in der Partei löst in der Berichterstat-
tung des größten Teils der Presse beinahe reflexartige Distanzierungen aus: So ein Sauhaufen sei nun einfach überhaupt nicht wählbar.1

Die Bundestagswahl findet am 3. Oktober 1976 statt. Sie ist nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt im Jahre 1974 die erste Bewährungsprobe für dessen Nachfolger Helmut Schmidt. Für die Unionsparteien tritt der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl, an. Trotz eines Stimmengewinns für die Unionsparteien kann sich die Sozialliberale Koalition behaupten, jedoch verliert die SPD ihre Position als stärkste Bundestagsfraktion. In München verliert die SPD vier von fünf Bundes-
tagsmandaten an die CSU. Der einzige erfolgreiche SPD-Direktkandidat hatte sich im Vorfeld vom „marxistischen Flügel der SPD“ abgegrenzt. Die SPD zog unter dem Motto „Modell Deutschland“ in den Wahlkampf, die CDU plakatierte unter anderem „Weiter so, Deutschland. Stabile Preise. Sichere Renten. Mehr Arbeitsplätze“. „Freiheit statt Sozialismus“ bleibt die wichtigste Parole der Konservativen.2


1 Siehe „Zerstrittener Haufen“ von Siegfried Ludwig.

2 Siehe „‘Frei’-Gesetzt“ von Knut Becker.

Überraschung

Jahr: 1976
Bereich: SPD