Flusslandschaft 1979
Kinder
Die Vereinten Nationen haben 1979 zum „Internationalen Jahr des Kindes“ ausgerufen. Ob sich daran etwas ändert, dass mehr als fünfhundert Kinder jedes Jahr aus Angst vor „Schulversagen“ oder vor schlechten Noten Selbstmord begehen?
Der erste Kinderladen im Westend entsteht 1979 aus einer Initiative einer Wohngemeinschaft in der Bergmannstr. 58 und wird 1981 als e.V. begründet. Am Anfang ist er nomadisierend an verschiedenen Orten im Westend beheimatet wie in der Galerie Werkstatt oder im Griechischen Haus, bis er im Kulturladen in der Ligsalzstraße seine erste feste Bleibe findet. Danach wird er von mehreren neuen Elterngenerationen weitergeführt, 1992 mit eigenen Räumen in der Bergmannstr. 18, ab 1998 in der Kazmairstraße 39.
Forderungen nach einer zeitgemäßen Aufklärung äußern sich in Satiren.1
Der Erzdiözese München-Freising gehören die Räume, in denen ein Haidhauser Kindergarten mit fünfzehn Ganztagsplätzen zu Hause ist. Der kirchliche Stiftungsrat will sich die unliebsame Einrichtung seit Anfang 1978 vom Hals schaffen. Die Eltern-Kind-Gruppe Haidhausen e.V. wehrt sich seitdem dagegen. Am 31. Dezember 1979 sollen sie endgültig die Räume geräumt haben.2
1 Siehe „Aufklärung“ von Günther Sagner.
2 Vgl. Blatt. Stadtzeitung für München 169 vom 4. April 1980, 34.