Flusslandschaft 1984
Gedenken
Verletzte und Hinterbliebene des Oktoberfestanschlags protestieren in einem offenen Brief dage-
gen, dass die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit der Begründung, Attentäter Gundolf Köhler sei ein Einzeltäter gewesen, die Ermittlungen eingestellt hat. — „26. September: Fackelzug für die Op-fer des Wiesen-Attentats vor vier Jahren. Es ging mit ca. 900 Leuten vom Sendlinger-Tor-Platz zum Mahnmal am Oktoberfesteingang. Dort wurde dann eine Schweigeminute abgehalten. Bei der Kundgebung am Sendlinger-Tor-Platz gabs Redebeiträge von Bürgermeister Hanzog und dem bay-rischen DGB-Vorsitzenden Schösser, der auch meinte, ‚den jungen Menschen müsse Zukunftshoff-nung statt Existenzangst gegeben werden, um einer Radikalisierung den Nährboden zu entziehen’. Beim Mahnmal sprach dann Georg Kronawitter. ‚Allen neuen Anfängen zu wehren, bleibt unsere Verpflichtung, nationalsozialistisches Gedankengut erst gar nicht aufkeimen zu lassen, ist unser Ziel.’“1
Im November wird der Förderverein Internationale Jugendbegegnungsstätte Dachau e.V. ge-
gründet.
Eine nicht genehmigte Demonstration am 12. Dezember fordert die Enteignung des Flick-Kon-
zerns.2
1 Spion. Zeitung für München 25 vom November 1984, 6.
2 Vgl. Süddeutsche Zeitung 288/1984.