Flusslandschaft 1986
StudentInnen
5. Juni: Medizinstudenten protestieren gegen die „indirekte“ Verlängerung ihrer Studienzeit.1
„Am 19. Juni fand im Senatssaal der Ludwig-Maximilians-Universität eine Senatssitzung statt, in der die Magisterprüfungsordnung verabschiedet und die Vorstellung der Kandidaten für die Wahl des Vizepräsidenten erfolgen sollte. Vor dem Universitätsgebäude am Geschwister-Scholl-Platz führte die Studentenvertretung eine Kundgebung mit Bezug auf die Magisterprüfungsordnung durch, an der unerwartet viele Studenten (600) teilnahmen. Nach der Kundgebung begaben sich die Versammlungsteilnehmer in die LMU und störten dort so lautstark die Senatssitzung, dass sich deren Teilnehmer zur Fortsetzung der Sitzung in das Verwaltungsgebäude in der Leopoldstraße begeben mussten. Als die Studenten den Wechsel bemerkten, zogen sie in einem unangemeldeten Aufzug auf dem Gehweg vor das Verwaltungsgebäude, wo inzwischen zum Schutz der Senatssitzung Polizeikräfte deutlich sichtbar postiert waren. Da eine weitere Störung der Senatssitzung damit aussichtslos erschien, blockierten die Aufzugsteilnehmer die stadteinwärts führende Fahrbahn der Leopoldstrasse. Erst nach mehrmaliger Aufforderung und nach dem Eintreffen von Verstärkungskräften machten die Studenten schließlich die Fahrbahn wieder frei. Von drei Hauptagitatoren wurden die Personalien festgestellt.“2
Uni-Studenten demonstrieren am 15. Juli gegen die Magisterprüfungsordnung.3
Studenten demonstrieren aus Solidarität mit französischen Studenten am 10. Dezember.4
1 Vgl. Abendzeitung 127/1986.
2 Sicherheitsreport 1986. Polizeipräsidium München, München 1987, 5; vgl. auch Süddeutsche Zeitung 138/1986.
3 Vgl. Süddeutsche Zeitung 160/1986.
4 Vgl. Süddeutsche Zeitung 284/1986.