Flusslandschaft 1994

Religion

Nach dem Zusammenbruch der Staaten des sogenannten „realen Sozialismus“ bröckeln nicht nur die Mitgliederzahlen in den traditionell sich kommunistisch nennenden Gruppen. Auch ihr Auf-
treten in der Öffentlichkeit nimmt ab. An ihre Stelle treten immer häufiger Unorganisierte, Auto-
nome oder Mitglieder von NGOs wie Amnesty International, Attac, Bayerischer Flüchtlingsrat etc. – Auch die Freidenkerbewegung, die sich traditionell der Arbeiterbewegung verbunden fühlt, hat es jetzt zunehmend schwerer. „Aufklärung“ ist nicht en vogue; okkulte und esoterische Strö-
mungen bekommen vermehrt Zulauf.1

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Das Kultusministerium hat ein Interesse daran, dass sich möglichst wenig Schülerinnen und Schüler vom Religionsunterricht abmelden.3

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Zingerls Auseinandersetzung mit der Kirche motiviert Michael Wittmann zu einer Tuschezeich-
nung.

„Kirchenaustrittsbüro // Aufgerufen, eingetreten, / freigestempelt, ausgetreten, / so, das hätten wir. // Die noch müderen Gesichter / der Wartenden eingesammelt, / gehen wir / irgendwohin, / ist doch ein Grund / zum Feiern. // Fehlt nur noch, / dass am Mariahilfplatz / die Glocken läu-
ten.“6


1 Siehe „Die braune Aura des New Age“.

2 Karikatur: Guido Zingerl. In: Deutscher Freidenker-Verband e.V., Ortsverband München, Die neuen Kreuzzügler stoppen! Flugblattsammlung, Archiv der Münchner Arbeiterbewegung

3 Siehe „Von der Abmeldung zum Austritt“ von Johannes Glötzner.

4 Karikatur: Guido Zingerl. In: Die neuen Kreuzzügler, a.a.O.

5 Privatsammlung

6 Manfred Ach, Tellereisen und Luftschlangen. Lyrik & Cetera, München 1994, unpag.