Flusslandschaft 1997

AusländerInnen

Innenminister Kanther hat verordnet, dass Kinder ohne deutschem Pass, auch wenn sie hier ge-
boren sind und in den Kindergarten oder in die Schule gehen, nur noch mit Visum einreisen dürfen und wie Erwachsene Aufenthaltsgenehmigungen benötigen. Am 8. März zieht eine Demonstration von der Theresienwiese zum Marienplatz, in der sehr viele betroffene Eltern mit ihren Kindern zu sehen sind. Einerseits sprechen konservative Politiker von Integration, andererseits lassen sie die Kinder spüren „Ihr seid hier nur geduldet“.

Inwieweit grafische Darstellungen des prozentualen Anteils von Ausländerinnen und Ausländern an der Gesamtbevölkerung in den einzelnen Münchner Stadtteilen eher xenophobe Ängste schüren oder zur Beruhigung beitragen, darüber sind die Meinungen geteilt. Stadtteilpolitiker verwenden das Bild gerne, um für eine „gleichmäßigere Verteilung der Lasten“ zu werben.1

Manfred Brunners (ehemals FDP) Bund freier Bürger, eine rechtspopulistische Partei wie die Frei-
heitlichen
von Jörg Haider, lädt zum Ersten Mai in den Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz.2


1 Siehe „münchen: ausländeranteile 1997“.

2 Siehe „Rechte Politik heißt Politik der Angst“.