Flusslandschaft 1999

Frauen

Der „Internationale Frauentag“ am 8. März war einmal ein wichtiges Datum für die Frauenbewegung. Einige Frauen wollen diese Tradition wieder beleben.1

„Trauer über den Feministen – Das Politische Buch: Wo Familie zerbricht, gibt es nur Verlierer. Christine Brinck rezensierte ,‘Die vaterlose Gesellschaft’ von Matthias Matussek (Herausgeber). – Schon oft habe ich mich über die Männersprache in der SZ geärgert. Jetzt ist es soweit, dass ich meinem Arger Luft machen muss. Christine Brinck spricht von ‘Feministen’. Wie viele Feministen gibt es denn? Oder meint sie vielleicht nicht eher Feministinnen? Sehen Sie den Unterschied? Warum nur wird auch in der SZ, die doch so modern, ausgewogen und fortschrittlich sein will, immer nur in der männlichen Form gesprochen? Warum gibt es nur Bürger und keine Bürgerin-
nen? Warum wird die Hälfte Ihrer LeserInnen sprachlich ständig unterdrückt? Ich bin der festen Überzeugung, dass einer sprachlichen Unterdrückung auch eine tatsächliche folgt. Wenn noch nicht einmal sprachliche Gleichberechtigung herrscht, wie soll denn dann die wirkliche Gleichbe-
rechtigung bereits durchgesetzt sein, oder wie soll sie es jemals wirklich werden? Lesetipp hierzu: Luise F. Pusch ‘Die Frau ist nicht der Rede wert’, Suhrkamp, 1998. Die Absurdität der Männerspra-
che wird gerade in Christine Brincks Rezension besonders deutlich. Dass die Rezension von einer Frau stammt, macht das Ganze nur noch trauriger. Prof. Dr. Barbara Ganter, München“2

Am 20. September muss sich die deutsche katholische Kirche auf Weisung des Papstes aus der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung zurückziehen.


1 Siehe „Wenn die Gewerkschafts-Oma erzählt“.

2 Süddeutsche Zeitung 127 vom 7. Juni 1999, 12.