Flusslandschaft 1999
Gewerkschaften/Arbeitswelt
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- DGB
- Heilberufe
ALLGEMEINES
„… Gerade weil sie den arbeitenden Menschen verpflichtet ist, darf die Sozialdemokratie sich am allerwenigsten aufführen wie die ‘alte Linke’, die glaubte, sozialdemokratische Wirtschaftspolitik müsse sich in erster Linie gegen die Wirtschaft richten.“1
Am 29. Mai beteiligen sich rund 30.000 Menschen am zweiten „Euromarsch“ gegen Erwerbslosig-
keit in Köln. Zwar nehmen hier auch einige Münchnerinnen und Münchner teil, aber die Ansätze, Erwerbslose in München zu organisieren und Protestaktionen durchzuführen, stoßen das ganze Jahr über auf geringe Resonanz. Am 10. Dezember sind europaweit „Aktionen gegen Erwerbslosig-
keit, Prekarität und Ausgrenzung“ geplant. Eine frustrierte erwerbslose Münchnerin berichtet.2
DGB
Erster Mai: Viele Demonstranten fordern „Keine NATO-Angriffe auf Serbien – Bundeswehr raus aus Jugoslawien“. Franz Gans trägt bei der Demonstration einen Sandwich. Auf der Vorderseite
ist zu lesen: „Bombardiert Tibet!“ Auf der Rückseite steht: „… und vergesst nicht Sidney, Kuala Lumpur, Marokko, Traunstein und Ramersdorf.“
HEILBERUFE
Ärzte, Zahnärzte, aber auch Masseure und Krankengymnasten im „Bündnis für Gesundheit Bayern“ – ein Zusammenschluss der bayerischen Heilberufe schließen ihre Praxen und de-
monstrieren am 14. Juli gegen die von der Bundesregierung geplante Gesundheitsreform 2000.3
1 Gerhard Schröder: „Alte Linke und neue Mitte. Wie Sozialdemokratie sich behaupten kann“ In: Süddeutsche Zeitung 60 vom 13./14. März 1999, 13.
2 Siehe „Liebe KollegInnen“ von Gitti Goetz.
3 Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 12. Juli 1999.