Flusslandschaft 2001
Atomkraft
Im März demonstrieren Tausende gegen den Transport von abgebrannten Brennelementen im Raum Lüchow-Dannenberg. — Am 2. Juli haben 64.000 Menschen Einwendungen gegen das geplante Zwischenlager auf dem Gelände des Atomkraftwerks in Gundremmingen erhoben. — Am 26. April 2002 tritt das novellierte Atomgesetz in Kraft. Es sieht die langfristige Beendigung der Atomenergienutzung vor.
Ende Mai kündigt Stromlieferant E.on den Ausstieg aus dem Stromliefervertrag mit dem tsche-
chischen Betreiber des AKW Temelin an. AtomkraftgegnerInnen werten dies einerseits als Ergeb-
nis ihrer Proteste, betonen aber andererseits, dass E.ON damit nur sein Image aufpoliere; der Konzern halte Anteile an zwölf von neunzehn deutschen Atomkraftwerken.
Im Juli stellt das Münchner Umweltinstitut fest, dass in der Nähe von „15 bundesdeutschen Kern-
kraftwerken die Krebsrate bei Kleinkindern bis vier Jahre um 53 Prozent gestiegen ist“.1
Mittwoch, 12. September: Zum internationalen Neutronenforscher-Kongress sind neunhundert WissenschaftlerInnen angereist. In Garching konfrontieren AtomkraftgegnerInnen von 8 bis 9 Uhr diese mit der Behauptung, die gerade stattgefundene New Yorker Twin-Tower-Katastrophe belege, dass es keine Sicherheit für AKWs gebe. Am Abend demonstrieren die AtomkraftgegnerInnen wäh-
rend eines Treffens der Wissenschaftler im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz.2
Am 6. Oktober demonstrieren AtomkraftgegnerInnen in Schweinfurt gegen die geplanten Zwi-
schenlager in Grafenwöhr. MünchnerInnen nehmen daran teil.
Am 4. Dezember demonstrieren die Mütter gegen Atomkraft e.V. vor dem Hotel Vier Jahreszeiten gegen das tschechische AKW Temelin.
1 Süddeutsche Zeitung vom 29. Juli 2001.
2 Siehe „Im Namen der Sicherheit“ von Bernd Bücking. Siehe www.muettergegenatomkraft.de.