Flusslandschaft 2004
StudentInnen
Nachdem Österreich 2001 Studiengebühren eingeführt hat, ist die Studentenzahl um 20 Prozent zurückgegangen. Es gibt halt auch Eltern, die das Studium ihrer Kinder nicht finanzieren können. Studierende protestieren gegen drohende Studiengebühren in Bayern und planen Demonstratio-
nen »für ein kostenfreies Studium mit hoher Qualität«.
Bei der Rückmeldung zum Wintersemester müssen die Studierenden jetzt 50 Euro Verwaltungs-
gebühr bezahlen. Wer sich weigert, so droht das Ministerium, wird exmatrikuliert. Die ASten rufen für den 17. Juni zu Demonstrationen in München und Nürnberg auf.1
Am 22. November eröffnen Ministerpräsident Stoiber und Wissenschaftsminister Goppel in der Pinakothek der Moderne das „Elitenetzwerk Bayern“. Etwa hundert Studierende und Beschäftigte der Münchner Universität protestieren dagegen, dass das Konzept nicht Begabte fördere, sondern in der Konkurrenz der Ausbildung selektiere. Das Prestige-Projekt werde von Personalabbau in Hochschulen und Beamtenapparat begleitet und erweitere die Einflussmöglichkeiten der privaten Wirtschaft auf die Hochschulausbildung.2
1 Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 8. Juni 2004.
2 Vgl. Münchner Lokalberichte 24 vom 25. November 2004, 1 f.