Flusslandschaft 2007

Gedenken

Am 30. März wird in Planegg der Verein Gedenken im Würmtal gegründet. Er erinnert jedes Jahr an die Todesmärsche, die Ende April 1945 vom Konzentrationslager Dachau und den Außenlagern Kaufering, Mühldorf, Allach und Riem in Richtung Alpen führten.1 Siehe auch „Gedenken“ 1989.

Sonntag, 13. Mai, Feierlichkeiten zum 62. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Da-
chau: 10.45 Uhr Gedenkveranstaltung des Internationalen Dachau-Komitees; — Gedenken vor dem Krematorium, — Marsch zum Appellplatz, — Ansprachen und Kranzniederlegungen vor dem Internationalen Mahnmal; 12.30 Uhr Gedenkstunde am ehemaligen SS-Schießplatz in Heberts-hausen.

„Hiroshima mahnt: Atomwaffen abschaffen!“ Das Münchner Friedensbündnis lädt ein zum Geden-
ken an die Katastrophe vom 6. August 1945 in Hiroshima zum Protest gegen die atomare Aufrü-
stung: Montag, 6. August 2007, 18 bis 20 Uhr, Münchner Freiheit, Forum, (bei Regen am 9. Juni, dem Nagasaki-Tag) „Auch 62 Jahre nach den US-Atomwaffen-Abwürfen auf Hiroshima und Na-
gasaki ist die nukleare Gefahr aktuell. Etwa 30.000 Atombomben sind noch immer weltweit sta-
tioniert. Knapp 7.000 davon werden in ständiger Bereitschaft gehalten. Neue Atomwaffen werden entwickelt — in immer mehr Ländern. Atomkraftwerke sind zivile Zeitbomben! Die Atomkraft — ob als Bombe oder Energiequelle — hat sich als unbeherrschbar und menschenfeindlich erwiesen. Es ist höchste Zeit, auszusteigen!“

Seit 2003 stören sich engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger an einigen Straßenbenennungen im sogenannten „Kolonialviertel“ in Trudering. Die neuen Straßennamen entstanden nach der Eingemeindung Truderings vom 1. April 1932 im Juni 1933. Sie erinnern an die „glorreiche“ Ko-
lonialherrschaft des Deutschen Reiches 1884 bis 1918 vor allem in Afrika. Tatsächlich verübten deutsche Truppen nicht nur einmal Massaker an der einheimischen Bevölkerung. Straßen und Plätze in Trudering sind nach den Tatorten und nach den Verantwortlichen für diese Massaker benannt. Zum Beispiel trägt Generalleutnant Lothar von Trotha (1848 — 1920), Führer der deut-schen „Schutztruppe“, die Verantwortung für die Ermordung von bis zu 60.000 Hereros im Som-mer und Herbst 1904. Endlich, im Herbst 2007, heißt wenigstens die Von-Trotha-Strasse jetzt Hererostraße.

Seit 2004 fordern Bürgerinnen und Bürger die Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Straße in Fürstenfeldbruck. Im Dezember 2007 ist es soweit: Die Straße heißt jetzt „Zum Krebsenbach“.


1 Vgl. Friedrich Schreiber: „Der Todesmarsch von Dachau“ in: Forum Politikunterricht. Hg. von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung — Landesverband Bayern 1 vom März 2011, 18 ff.